Fides Krause-Brewer präsentierte Autobiografie im Haus der Geschichte

Die Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts schaut mit inzwischen 92 Jahren auf ein bewegtes Leben zurück. Ihr Buch mit dem Titel "Journalistin ist man immer" bietet interessante Einblicke.

Bonn. Wer sie als privilegiert betrachtet, hat durchaus Recht. Nicht nur, weil Fides Krause-Brewer, geboren am 1. August 1919 in München, im Haus ihres Großvaters, des Politikers und Bankiers Bernhard Dernburg, in Berlin aufgewachsen ist - dort, wo seinerzeit auch Gustav Stresemann oder Käthe Kruse verkehrten.

Sondern, weil sie selbst als Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts mit inzwischen 92 Jahren auf ein bewegtes Leben zurückblicken kann. Ein Privileg, dessen sie sich selbst durchaus bewusst ist, wie sie jetzt bei der Präsentation ihrer Autobiografie "Journalistin ist man immer" im Haus der Geschichte sowohl ihre Gesprächspartnerin Professorin Ursula Lehr als auch die zahlreichen Zuhörer wissen ließ.

"Mögest du interessante Zeiten erleben", lautet ein bekanntes chinesisches Sprichwort. Zeiten wie die Fünfziger und Sechziger Jahre, in denen Krause-Brewer als Rundfunkjournalistin und spätere ZDF-Korrespondentin in der noch jungen Bonner Republik Pionierarbeit geleistet hat. Getreu dem Rat aus ihrem Elternhaus "Kind, spezialisier dich" wurde sie zur profunden Kennerin der Sozial- und Wirtschaftspolitik.

Auch wenn die Grande Dame gelegentlich etwas ins Schwadronnieren kommt: Vom Bundespressechef jedenfalls spricht seit Jahrzehnten niemand mehr, falls damit der Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes gemeint sein sollte. Nichtsdestotrotz bietet das Buch allen, die sich für Zeitgeschichte interessieren oder sie ebenso wie die Autorin erlebt haben, interessante Einblicke.

Fides Krause-Brewer, Journalistin ist man immer, Nicolai Verlag Berlin, 224 Seiten, 24,95 Euro.

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