Macke Haus Finanzierung des 6,5 Millionen Euro teuren Erweiterungsbaus gesichert

BONN · Mit einer Finanzspritze in Höhe von 1,5 Millionen Euro fördert das Land Nordrhein-Westfalen den geplanten Erweiterungsbau des August Macke Hauses in Bonn. Das teilte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) gestern im Alten Rathaus in einer gemeinsamen Präsentation mit dem Verein August Macke Haus, der August Macke Stiftung und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch mit.

Damit ist die Finanzierung des geplanten Erweiterungsbaus gesichert. Bonn sei über viele Jahre Lebensmittelpunkt von August Macke gewesen, sagte die Ministerin. Der Künstler habe mit seiner Familie vier Jahre in der Bornheimer Straße gelebt und gearbeitet: "In seinem Atelier im Dachgeschoss hat Macke Bilder gemalt, die heute weltberühmt sind."

Mit dieser Summer wird die Finanzierungslücke der insgesamt auf 6,5 Millionen Euro veranschlagten Bausumme geschlossen. Bislang beteiligt sich der Bund mit 3,5 Millionen Euro, für die sich Bundesaußenminister Guido Westerwelle persönlich eingesetzt hatte. Weitere 1,5 Millionen Euro wurden von der August Macke Stiftung der Sparkasse KölnBonn bei verschiedenen Sponsoren eingeworben. Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch dankte Kulturministerin Schäfer gestern für die "großartige Arbeit" und hob nochmals hervor, dass die Stadt sich an den Baukosten nicht beteiligen könne.

Mit der nun komplett stehenden Finanzierung nimmt der Zeitplan konkrete Formen an. Artur Grzesiek, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn, sagte: Nun können wir sicher sein, dass wir unser gemeinsames Ziel erreichen können: Im Jahr des hundertsten Todestages von August Macke das Richtfest zu begehen." Der Künstler war kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im September 1914 in Frankreich erst 27-jährig gefallen. Mit der Fertigstellung des Erweiterungsbaues wird im Jahr 2016 gerechnet. OB Nimptsch: "Ich freue mich darauf, mit Ihnen, Frau Ministerin Schäfer, im Frühjahr 2016 im Garten des August Macke Hauses zu sitzen."

Laut Ministerin Schäfer war der Erhalt des August Macke Hauses als Gedenk- und Forschungsstätte eine "solide Basis für die Sicherung des Erbes des großen Künstlers". Allerdings seien die räumlichen und technischen Gegebenheiten den Anforderungen an einen modernen Ausstellungsbetrieb nicht mehr gerecht werden. Die finanzielle Unterstützung durch das Land solle nun dazu beitragen, den notwendig gewordenen Erweiterungsbau realisieren zu können.

Schäfer erinnerte in ihrer Rede daran, dass Mackes Werk maßgeblich die avantgardistische Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter" Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt habe, deren Werke bis heute in Museen auf der ganzen Welt zu betrachten seien. Dass Mackes gemeinsam mit Franz Marc 1912 in Bonn entstandenes Wandbild "Paradies" 1980 aus dem Macke Haus entfernt worden und heute in Münster zu sehen sei, erwähnte sie mit einem Bedauern.

Der Umgang Bonns mit dem Erbe Mackes hat sich seither deutlich gewandelt, was nicht zuletzt der Erweiterungsbau dokumentieren wird.

Hermann Neusser, Vorsitzender des Vorstands des Vereins August Macke Haus, erinnerte daran, dass es ein langer Weg bis zur bevorstehenden Realisierung des Projektes gewesen sein. "Aber wir haben nie aufgegeben", sagte er gestern. "Wir sind überglücklich, dass mit den Landesgeldern nun der Ausbau des einzigartigen ehemaligen Wohn- und Atelierhauses von August Macke zu einem Museum und einer Begegnungsstätte mit diesem bedeutenden Künstler gesichert ist", sagte Neusser weiter.

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