Frederieke Saeijs spielt Bergs Violinkonzert

"Ich möchte das Konzert mein Leben lang spielen", verrät die 1979 geborene Geigerin im Künstlerzimmer der Beethovenhalle. Sie mag diesen permanenten Austausch, mag es, dass sie auch mal nur die Nebenstimme zu spielen hat.

Geigerin Frederieke Saeijs.

Geigerin Frederieke Saeijs.

Foto: Marco Borggreve

Bonn. Diese Notenblätter verleugnen nicht, dass Frederieke Saeijs sie unzählige Male in die Hand genommen, darin geblättert und sie intensiv studiert hat.

Seit 2004, als die holländische Geigerin das Violinkonzert von Alban Berg erstmals mit einem Studentenorchester am Konservatorium in Den Haag aufgeführt hat, ist sie der Musik Bergs verfallen, hat mit dem Stück, das Berg "Dem Andenken eines Engels" überschrieb und als Requiem für die junge Manon Gropius begriff, unter anderem 2005 in Paris den Marguerite-Long-Jacques-Thibaud-Wettbewerb gewonnen.

"Ich möchte das Konzert mein Leben lang spielen", verrät die 1979 geborene Geigerin im Künstlerzimmer der Beethovenhalle. Gerade kommt sie von der Probe mit dem Beethoven Orchester, mit dem sie es morgen früh zur ersten "Schubert um 11"-Matinee der Saison spielen wird - flankiert von der vierten ("Tragische") und siebten (Unvollendete") Sinfonie Schuberts.

Termine und Tickets: Sonntag, 21. November, 11 Uhr, Beethovenhalle: "Klassik um elf", Karten in den GA-Ticket-ShopsEs ist bereits die zweite Probe für dieses Stück, in der sie mit dem Dirigenten Friedemann Layer und den Orchestermusikern an den Klangnuancen feilt, von denen die Musik Bergs lebt. Sie mag diesen permanenten Austausch, mag es, dass sie auch mal nur die Nebenstimme zu spielen hat.

Frederieke Saeijs nennt das Zusammenwachsen mit dem Orchester die "kammermusikalische Qualität" des Stücks. "Ich fühle mich dabei viel weniger als Solistin wie in Tschaikowskis Violinkonzert", sagt sie und findet es gut.

Die Rolle, die sie in Bergs Violinkonzert übernimmt, passt auch zu ihrem künstlerischen Selbstverständnis. Sie spielt neben ihren Auftritten als Solistin gern Kammermusik in unterschiedlichsten Besetzungen, vom Duo mit Gitarre oder Harfe bis zum Klavierquintett.

Im Radiosinfonieorchester von Hilversum wird sie regelmäßig als Konzertmeisterin angefragt, so dass sie den Beruf der Geigerin aus allen Perspektiven kennt. Darüber ist aus der hochbegabten Schülerin längst eine begeisterte Lehrerin geworden: Heute unterrichtet Frederieke Saeijs selbst am Königlichen Konservatorium von Den Haag.

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