Freizeitkünstler mit gehobenem Anspruch

Seit zehn Jahren bereichert eine Gruppe Kreativer das Auerberger Kulturleben. Inspiration durch Malen, Zeichnen und Töpfern in der Gruppe. Ausstellungen mit sozialem Vorzeichen.

Auerberg. Vor zehn Jahren fand Hildegard Ameln-Haffke einen Zettel in ihrem Briefkasten. Absender: "Kulturkreis Auerberg". Reinhard Wagner, einer der Initiatoren, bot darauf eine Gruppe fürs Zeichnen an. Neben "Aquarell" war nur zu lesen "N.N.". "Das kann ich doch anbieten", dachte sich die Kunstlehrerin - seitdem gehört sie zum Kreis dazu, der sich aus Künstlern verschiedener Gattungen zusammensetzt. Ihre Idee: sich regelmäßig zu treffen und das Kulturleben im Stadtteil Auerberg zu bereichern.

Auch eine Literatur- und eine Theatergruppe gab es damals, die Töpfergruppe ist noch immer aktiv. Mittlerweile nennt sich die Gruppe "Kunstkreis Auerberg", denn die Theater- und die Literaturgruppe kommen nicht mehr zusammen. Jeden Mittwoch treffen sich die kreativen Bürger abends in den Kunsträumen des Collegium Josephinum, um zu töpfern, zu zeichnen und zu malen. Die Nutzung der Räume ist kostenlos, und auch die Gruppenleiter arbeiten ehrenamtlich.

Heinrich Feyerabend kümmert sich um die Töpfer, Hildegard Ameln-Haffke und Verena Werner liefern ständig neue Anregungen für die Maler: Alle zwei Wochen geben sie ein Thema vor, zu dem gearbeitet wird. Zur Zeit beschäftigt sich die Gruppe, zu deren hartem Kern zehn Frauen und Männer gehören, mit dem Thema "Traumwelten" - dazu stellen sie in der Geriatrie-Station des Gemeinschaftskrankenhauses Sankt Elisabeth/Sankt Petrus aus.

Weitere Bilder entstehen zum Thema "Frühling". Sie werden im Restaurant "Zur Kajüte" in Graurheindorf zu sehen sein. Und auch am "Auerkult", einem Kulturwochenende in Auerberg Ende Mai, nimmt die Gruppe teil. Für ihre gemeinsamen Ausstellungen heben die Auerberger den sozialen Aspekt hervor. So beliefern sie regelmäßig die Universitäts-Kinderklinik mit Bildern, die anschließend zugunsten des Krankenhauses versteigert werden.

Gern lassen sich die Künstler auch von einer anderen Umgebung inspirieren. Jetzt planen sie eine gemeinsame Reise nach Malta. Dann heißt es: etwa fünf Stunden hinaus in die Landschaft und Motive suchen. Mit einem vollen Skizzenbuch kommen die Künstler von ihren Reisen zurück. "Die Bilder, die dort entstehen, sind meist in kleinen Formaten - sonst können wir sie schließlich nur schlecht transportieren", erklärt Hildegard Ameln-Haffke.

Gemeinsam diskutieren die Maler und Zeichner ihre Werke und entwickeln sich dadurch weiter. Diejenigen, die den Umgang mit Aquarellfarben vorziehen, tauschen sich mit den Ölmalern aus und holen sich Rat. Auch zu Franz-Josef Mertens hat der Kreis guten Kontakt. Hildegard Ameln-Haffke stellte im November ihre Werke mit Bildern des Fotografen in der Rheindorfer Stadtteilbücherei aus.

Die Freude an der Arbeit steht für den Auerberger Kunstkreis im Vordergrund. "Wir wollen kein Volkshochschulkurs sein", so Ameln-Haffke. Die Mitglieder des Kunstkreises sind zwar Autodidakten, haben aber alle bei Künstlern gelernt. "Wir sind keine Gruppe, in der man kostenlos lernt, in die Malerei einzusteigen", erläutert Brigitte Spira-Fritz. Dennoch: Wer malen durch malen lernen will, ist herzlich willkommen.

Informationen über die Töpfergruppe gibt Heinrich Feyerabend, 67 13 63. Wer an der Malgruppe interessiert ist, wendet sich an Hildegard Ameln-Haffke, 67 39 59.

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