Bonner Fringe Ensemble mit neuem Stück Theaterfans erwartet ein Abend mit ganz viel Energie

Bonn · Am Dienstag feiert das neue Stück „Stürmen“ des Fringe Ensembles im Theater im Ballsaal Premiere. In Münster feierten die Bonner damit bereits einen Erfolg.

 „Stürmen“: Szene aus der neuen Produktion des in Endenich ansässigen Fringe Ensembles.

„Stürmen“: Szene aus der neuen Produktion des in Endenich ansässigen Fringe Ensembles.

Foto: Ralf Emmerich

An vergangenen Wochenende beendeten die Mitglieder des Bonner Fringe Ensembles eine intensive Zeit am Pumpenhaus in Münster, wo sie an zehn Abenden mit unterschiedlichen Stücken auf der Bühne standen. Wenn sie danach die Aufbauten des letzten Stücks, „Rauschen“, verpackt haben werden, bleibt ihnen jedoch nur wenig Zeit, Luft zu holen. Denn mit dem Geschwisterstück „Stürmen“ geht es gleich am Dienstag in Bonn weiter. Es ist zusammen mit „Rauschen“ als Teil einer noch unvollendeten Trilogie angelegt. „Der letzte Teil wird dann ‚Lieben‘ heißen“, verrät Ensemblechef Frank Heuel am Telefon.

Das neue Stück sei eine logische Fortführung des Themas, das sie in „Rauschen“ verhandelt hätten, sagt Heuel. Dort ging es um das unaufhörliche Fließen von Informationen und Daten, von Mitteilungen und Bildern, ein Grundrauschen, dem der Mensch pausenlos ausgesetzt ist. „Stürmen“ ist dann gleichsam ein verstärktes, mehr physisches Rauschen, begleitet von sehr realen Ereignissen. „Es gab in den USA den Sturm auf das ,Capitol‘, in Deutschland haben sie den Reichstag gestürmt“, sagt Heuel. Auch die Querdenker-Bewegung sei mittlerweile zu einem Sturm angeschwollen.

Aber es ist auch ein Stück, in welchem jede einzelne Darstellerin und jeder Darsteller seine ganz persönlichen „Stürme“ artikulieren darf. Das lässt sich von den politischen Umständen, in die sie hineingeworfen sind, nicht immer trennen. So haben sie einen Darsteller aus Burkina Faso in ihren Reihen, einem Land, wo erst am Montag Militärputschisten den bisherigen Präsidenten Kaboré gestürzt haben. Auch davon bleibt die Aufführung nicht unberührt.

„Stürmen“ ist kein klassisches Theaterstück, sondern eher ein Collage mit Texten ganz unterschiedlicher Herkunft. „Es wird ein sehr energetischer Abend“, verspricht Heuel. Neben dem Darstellerquintett wird im Ballsaal auch noch ein Blechbläserquartett auf der Bühne stehen. „Sturm, Wind, Blasinstrumente - das passt zusammen.“ In Münster, wo das Stück vor einigen Tagen uraufgeführt wurde, war es bereits ein großer Publikumserfolg.

Aufführungen: Am 1. und 2. Februar spielt das Fringe Ensemble „Stürmen“, am 3. und 4. Februar folgt „Rauschen“. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es bei bonnicket.de

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