Früher Sommer: Kammermusik im Leoninum

Eingeladen hatte man das italienisch-amerikanische Musikerehepaar Monica Ripamonti-Taylor und Seth Taylor, die Werke für Klavier und Violine spielten und den frühen Sommer einleiteten.

Bonn. Eilig hatte es in diesem Jahr die Deutsch-Italienische Gesellschaft: Der Frühling lässt noch auf sich warten, und schon veranstaltete sie ihr traditionelles Sommerkonzert im Leoninum.

Eingeladen hatte man das italienisch-amerikanische Musikerehepaar Monica Ripamonti-Taylor und Seth Taylor, die Werke für Klavier und Violine spielten.

Zu Anfang hatte Taylor in Ludwig van Beethovens c-Moll Sonate aus op. 30 noch leichte Intonationsprobleme, doch mochte dies der Verletzung geschuldet sein, die die Katze des Ehepaares dem Geiger zugefügt hatte.

Im weiteren Verlauf des Abends erwies sich dieses Handicap jedoch als vernachlässigbar, Taylor meisterte seinen Auftritt im Leoninum mit Bravour.

Etwa bei Ferruccio Busonis e-Moll Sonate, einem wuchtigen und düsteren Werk, das beide Musiker mit größtem Nachdruck spielten.

Vor allem im abschließenden Allegro arbeitete man die Gegensätze der zwischen Tradition und Moderne stehenden Musik mit aller Deutlichkeit heraus und fand zu einer in sich überaus schlüssigen Interpretation.

Als Solistin stellte sich Monica Ripamonti-Taylor mit Frédéric Chopins b-Moll Scherzo op. 31 vor. Hier schöpfte sie die klangliche Opulenz und Farbigkeit des Fazioli-Flügels voll aus und zeigte sich auch als exzellente Technikerin.

In Abänderung des gedruckten Programms hatte man sich kurzfristig entschlossen, das Konzert nicht mit einer Hommage an Robert Schumann zu beschließen, sondern statt dessen d-Moll Sonate op. 121 lieber die Sonate op. 45 von Edvard Grieg zu spielen.

Das dreisätzige Werk ist zweifelsohne deutlich seltener zu hören als Schumanns in dessen Jubiläumsjahr ohnehin häufiger gespieltes Werk.

Aber nicht nur deshalb hatte sich die Programmänderung gelohnt. Griegs heitere Sonate rundete das Konzert perfekt ab und ließ einmal mehr keinen Zweifel daran aufkommen, dass das Duo Ripamonti/Taylor bestens miteinander harmoniert.

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