"Fühlen Sie sich wohl - Trinken Sie etwas"

Konkretes und Imaginäres zur Eröffnung des "Clubs der Utopisten" in der Werkstatt - Pinkfarbene Sitzkissen, ein knallrotes Bücherregal und dunkelrote Sessel erwarteten die Gäste in Bonn

"Fühlen Sie sich wohl - Trinken Sie etwas"
Foto: Szokody

Bonn. Wie soll man das Utopische zeigen? Kurt P. Tudyka von der Universität Nimwegen gab den entscheidenden Impuls: "Von tiefrot bis pink" solle der Blick auf das Zukünftige und Visionäre sein.

Pinkfarbene Sitzkissen, ein knallrotes Bücherregal und dunkelrote Sessel erwarteten daher die Gäste, die zur Eröffnung des "Clubs der Utopisten" in die Werkstattbühne gekommen waren. Eine Gemeinschaftsproduktion des Theaters Bonn und der freien Theatergruppe "fringe ensemble", ein Mikrokosmos ganz im Sinne von Thomas Morus' literarischer Vorlage.

Im "Weiten Feld", dem Saal, wird Sozialkritisches proklamiert - in unserem Jahrhundert natürlich zum Thema Globalisierung; es werden melancholische Chansons über gescheiterte Liebe und einen utopischen Ort gesungen, und der Dramatiker Lothar Kittstein schreibt ein Stück, das auf Leinwand übertragen wird: "Fühlen Sie sich wohl.

Trinken Sie etwas. Wir sind für sie da", kann man dort lesen. "Konkretes und Imaginäres" trifft auf dem Gang zur Toilette aufeinander: Ein Klofräulein liest laut aus "Gullivers Reisen" vor. Draußen in einem Container wird die jüngste Form der utopischen Literatur gezeigt: Science-Fiction, hier am Beispiel von "Captain Future".

Und auf dem "Platz des Kampfes" im Foyer wird kein Klassenkampf, sondern ein richtiger Boxkampf ausgetragen - für alle, die das "große" Duell (Axel Schulz' Niederlage) des Abends verpassen mussten. Realitätsfremd sind diese Utopisten ganz sicher nicht.

Der "Mut zur Langeweile", der auf der Eintrittskarte gefordert wird, macht sich durch einen anregungsreichen bunten Abend bezahlt. Wer nun aber die "Opening Night" verpasst hat, bekommt noch bis Ende der Spielzeit jeden Samstag und manchmal auch dienstags Gelegenheit, den Club zu besuchen.

Das ganze Programm finden Sie unter www.club-der-utopisten.de.

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