Beethovenfest 2013 Für Beethoven lacht bei der Eröffnung die Sonne

BONN · Ilona Schmiel ist ein Glückskind. Nicht nur, dass die Intendantin des Beethovenfestes beim traditionellen Empfang zum Auftakt des Musikfestivals stets eine illustre Gästeschar begrüßen kann. Auch das Wetter spielt seit Jahren mit. Donnerstagabend kam bei vielen Gästen aus Politik, Kultur und Wirtschaft auf der Terrasse des Beethovenhallen-Restaurants "Dacapo" bei hochsommerlichen Temperaturen wohl auch so etwas wie Urlaubsstimmung auf.

Entsprechend luftig und leger war die Kleidung der meisten Gäste. Einziger Wermutstropfen: Es war der letzte Empfang Ilona Schmiels. Sie verlässt, wie berichtet, nach zehn Jahren Bonn und wird Intendantin der Tonhalle in Zürich.

"Das ist hier eine wunderbare Einstimmung. Ich freue mich auf einen großartigen Abend", sagte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer. Schmiel dankte ihr als Vertreterin des Landes und weiteren Sponsoren des Beethoven-Festes. Beide Frauen hielten sich kurz. Es war warm, die Getränke begehrt und Gesprächsstoff gab es eh reichlich. "Die Frau im roten Kleid, ist das nicht Gertrud Steinbrück?", fragte ein Gast. Ja. War sie. Und sie war ohne Peer gekommen.

"Mein Mann ist noch auf Wahlkampftour in Essen. Aber ich habe seine Eintrittskarte dabei. Wenn er es rechtzeitig schafft, kann er nach der Pause noch in den Saal", verriet sie. Er kam tatsächlich nach der Pause. Dann reichte Gertrud Steinbrück Claudia Lücking-Michel die Hand. Die Bundestagskandidatin der Bonner CDU zeigte sich sichtlich überrascht, dass die Gattin des SPD-Kanzlerkandidaten ihren Namen so gut kannte.

[kein Linktext vorhanden]Auch ihr Konkurrent von der SPD, Ulrich Kelber, war da. Sollte er IHK-Präsident und Festspielhauskämpfer Wolfgang Grießl sowie dem ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten und ebenfalls engagierten Festspielhausfreund Stephan Eisel begegnet sein, wird er sich wohl gewundert haben.

"Unter uns Festspielhausfreunden ist es mittlerweile üblich, dass wir uns mit Genosse anreden", sagte Eisel, lachte und verwies auf die neue Genossenschaft, die mit dem Beethoventaler Geld für den Bau des Festspielhauses sammeln will. Wie die Autorin Elke Heidenreich zu diesen Plänen steht, war nicht zu erfahren. Sie hatte sie sich auf der Terrasse an einen Tisch in der hintersten Ecke verzogen, nachdem sie zunächst eine Journalistin als "Guten Abend, Frau Schmiel" begrüßt hatte - "oh, ich hatte meine Brille nicht auf" - und einer anderen Reporterin die Antwort auf ihre Frage verweigert hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort