Gälische Lesung im Literaturhaus

BONN · Eine leichte Panik macht sich im Publikum breit, als Michael Klevenhaus beginnt, die erste Geschichte auf Gälisch zu lesen. War der Titel "vier gälische Kurzgeschichten" der Literaturhaus-Veranstaltung etwa wörtlich gemeint?

Erleichterung, als der Dozent für Schottisch-Gälisch den gleichen Absatz noch einmal auf Deutsch vorliest. Aus dem ersten auf Gälisch und Deutsch erschienenen Buch "An Claigeann aig Damien Hirst/Der Schädel von Damien Hirst" liest der Herausgeber Michael Klevenhaus absatzweise erst gälisch, dann deutsch. Schnell wird klar: Gälische Kurzgeschichten brauchen eine fiese Pointe. So zum Beispiel in Claudia Mona Striewes Kurzgeschichte über Online-Spielsüchtige.

Johnny ist einfach nicht zum Spiel aufgetaucht, dabei gäbe es eine wichtige Mission. Mit der Zeit finden die anderen heraus, dass er im Krankenhaus liegt. Kein Grund, das Spiel zu vernachlässigen. Als Johnny kurz darauf stirbt, stoßen die anderen an eine Grenze ihrer Online-Existenz: Es gibt keinen Code im Spiel, der zeigt, dass man weint. Um das Publikum nicht nur über die Gälische Sprache nach Schottland zu versetzen, gibt es zu jeder Geschichte einen geografisch passenden Whiskey.

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