Galerie Golkar eröffnet in Bad Godesberg

Einstieg auf hohem Niveau - Großformatige Auftaktschau zeigt zeitgenössische Kunst

Galerie Golkar eröffnet in Bad Godesberg
Foto: Schoenebeck

Bonn. Auf Berlin ist Hannelore Golkar nichts besonders gut zu sprechen. Dort sei es vor allem "sehr groß, sehr laut und sehr schmutzig". In Bad Godesberg hingegen, wohin die Galeristin mitsamt ihrer Galerie vor kurzem umgezogen ist, genießt sie die gepflegte, ruhige Umgebung und spürt "ein echtes Interesse an Kunst".

Vor etwa eineinhalb Jahren war Hannelore Golkar mit ihrer 2002 in Köln gegründeten Galerie für zeitgenössische Kunst nach Berlin, "mitten auf den Ku'damm", umgesiedelt. Doch so richtig heimisch wurde sie in der Hauptstadt nicht. "Die Berliner Kunstszene ist sehr umtriebig, aber auch aufgebläht, weil ein Event das nächste jagt."

Mit ihren Vorstellungen von einem Galeriebetrieb, bei dem die Künstler und intensive Gespräche über Kunst im Mittelpunkt stehen, habe das alles wenig zu tun gehabt. Bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten in einem "individuellen Umfeld" wurde sie schließlich in Bad Godesberg fündig.

Service Weitere Informationen unter www.galerie golkar.deIn dem Ladenlokal mit großem Fenster zur Straße hin will sie künftig sechs bis acht Ausstellungen pro Jahr organisieren. Für die Eröffnungsschau gibt Hannelore Golkar in einer "Accrochage", einer Überblicksausstellung verschiedener Künstler aus ihrem Galerieprogramm, einen Einstieg auf hohem Niveau.

Zum großartigen und großformatigen Auftakt zeigt Hans-Hendrik Grimmling seine ineinander verknoteten Formen wie zeitlose Metaphern in feierlichem Schwarz. "Das Schwarz hat das Pathos des Rufens, vielleicht des Verkündens", sagt der 61-jährige Grimmling, der 1986 von Leipzig nach West-Berlin übersiedelte und als Professor an der Berliner Technischen Kunsthochschule lehrt.

Auch die Arbeiten der 45-jährigen Katharina Schnitzler, die in Berlin lebt und arbeitet, lassen vermuten, dass Hannelore Golkar ihre Verbindungen dorthin nicht gänzlich gekappt hat. In Schnitzlers subtiler, leicht wirkenden Malerei hat die vielschichtig aufgetragene Farbe einen ebenso wichtigen Anteil wie die Zeichnung.

Die Bilder des 41-jährigen Augsburger Künstlers Heiko Höfer bestehen aus einer Vielzahl an kleinen quadratischen Einzelbildern. Dass sich die Galeristen auch die Förderung des Nachwuchses auf die Fahnen geschrieben hat, soll die kommende Ausstellung mit Arbeiten von Sascha Freisburger zeigen. Der 23-Jährige studiert in der Klasse von Markus Lüpertz an der Düsseldorfer Akademie, wo ihn Hannelore Golkar beim alljährlichen Akademierundgang für ihre Galerie entdeckt hat.

Galerie Golkar, Plittersdorfer Straße 133; bis 30. Mai. Die neue Ausstellung von Sascha Freisburger wird am 5. Juni, 18.30 Uhr, eröffnet und dauert bis 8. Juli. Mo-Sa 14-18 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. (02 28) 39 15 48 70.

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