Ganz begeistert von den Möglichkeiten

Lothar Altringer ist neuer Abteilungsleiter im Rheinischen Landesmuseum Bonn - Kontinuität trotz neuer Projekte

  Lothar Altringer  gilt als sachkundiger Ausstellungsmacher.

Lothar Altringer gilt als sachkundiger Ausstellungsmacher.

Foto: Fischer

Bonn. Er ist ein Profi durch und durch. Nicht nur hat Lothar Altringer in Bonn Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie studiert, zwei Reiseführer (Venedig und Rom) geschrieben, danach zwölf Jahre lang in der Bundeskunsthalle gewirkt: zunächst in der pädagogischen Abteilung, dann als Projektleiter, zuletzt auch als wissenschaftlicher Kurator; er hat überdies in jungen Jahren als Gastronom ein Hotel in der Eifel geleitet und dabei ökonomische Kenntnisse und Fähigkeiten erworben.

Mit diesem Erfahrungsschatz ist Lothar Altringer jüngst als Abteilungsleiter in das Rheinische Landesmuseum Bonn eingetreten. Nicht weniger als die Bereiche der Dauerausstellungen und Sammlungen, der Wechselausstellungen und Vermittlung sind ihm jetzt anvertraut.

Dabei werden ihm seine nationalen und internationalen Kontakte durchaus von Nutzen sein. Geknüpft hatte sie während seiner erfolgreichen Projekte in der Kunsthalle, Ausstellungen wie "Unter dem Vulkan", "Im Lichte des Halbmonds", "Hochrenaissance im Vatikan" oder "Kaiser Karl V."

Hatte Altringer damals schon die Innovationen eines ergänzenden "Studiolos" und virtueller CAD-Architektur-Rundgänge eingeführt, so schweben ihm nun speziell auf das Landesmuseum zugeschnittene Projekte vor: etwa eine neue Ausstellungsreihe in Kooperation mit anderen Museen, also wechselseitige Verweise auf - oft verborgene - Sammlungskomplexe.

Grundsätzlich zeigt sich der sachkundige Ausstellungsmacher "begeistert von den Möglichkeiten des Hauses", von der neuen Architektur, der Technik, der ungewöhnlich reichen Bibliothek - und eben vor allem von den Schätzen der Sammlung, die, so der neue Mann im Landesmuseum, viel mehr Publikumsgunst verdient und in abwechslungsreichen Programmen ins rechte Licht gerückt werden soll. Dabei will er, der aus der Kunsthalle den schnellen Wechsel gewohnt war, auf Kontinuität im Sinne bewährter Traditionen des Hauses setzen.

Ganz wird Altringer der Bundeskunsthalle allerdings nicht verloren gehen, vielmehr dort noch die Ausstellung "Barock im Vatikan" kuratieren. Davon wiederum soll das Landesmuseum mit der Präsentation von Zeichnungen des italienischen Barock, importiert aus dem Museum der bildenden Künste Leipzig, profitieren.

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