Umjubelte Premiere an der Bonner Oper Gelungener Neustart mit Strauss’ „Arabella“

Bonn · Das Bonner Premierenpublikum lässt sich dank eines bestens aufgelegten Ensembles von Richard Strauss’ Musik begeistern. Auch Marco Arturo Marellis Inszenierung fand Gefallen.

 Wie im Märchen: Mandryka (Giorgos Kanaris) reicht Arabella (Barbara Senator) den Schuh.

Wie im Märchen: Mandryka (Giorgos Kanaris) reicht Arabella (Barbara Senator) den Schuh.

Foto: Thilo Beu

Wenn der schwerreiche Guts- und Waldbesitzer Mandryka auf die Knie fällt und seiner schönen Angebeteten in vollendet kavaliersmäßiger Geste ihren verlorenen blauen Schuh entgegenstreckt, ist das eine Szene wie im Märchen. Die Frage ist nur, ob der „Märchenprinz“ aus Slawonien und die junge Dame, die den gesellschaftlichen Vergnügungen in der Kaiserstadt Wien keineswegs abgeneigt ist, nach der zu erwartenden Hochzeit glücklich bis ans Ende ihrer Tage in der Waldeinsamkeit leben werden. Man darf das aus gutem Grund bezweifeln. Denn Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal richteten es in ihrer letzten gemeinsamen Oper „Arabella“ so ein, dass das Schicksal zwei Menschen zusammenbringt, deren unterschiedliche Charaktere erhebliche Reibungsflächen aufweisen. Die einander zwar lieben, aber eine Kompromissbereitschaft doch nur behaupten.