Cantus 1610 Gelungenes Debüt in der Kreuzkirche

BONN · Cantus 1610 - so hat sich ein neues Vokalensemble genannt, das am vergangenen Samstag in der Krypta der Bonner Kreuzkirche sein Konzertdebüt gab. Mit ihrem vielfältigen Programm haben sie das Publikum überzeugt,

Der Name Cantus 1610 ist mit Bedacht gewählt - die fünf Sängerinnen und Sänger, die sich im vergangenen Dezember zusammengetan haben, pflegen die Vokalmusik des 16. und 17. Jahrhunderts und haben mit der Jahreszahl 1610 das Entstehungsjahr von Claudio Monteverdis "Marienvesper" ausgesucht.

Auch der Ort war kein Zufall - setzt sich das Ensemble doch teils aus Sängerinnen und Sängern der Bonner Kreuzkirchenmusik zusammen.

Auf dem Programm standen österliche Werke von Michael Praetorius, Johann Hermann Schein, Johann Rosenmüller und Claudio Monteverdi. Das Vokalquintett mit Ulrike Steiner und Maria Anna Meyer (Sopran), Andreas Hoffmann (Altus), Robert Sedlak (Tenor) und Daniel Kemminer (Bass) wurde bei einigen Werken unterstützt durch die Geigerinnen Eva Wolsing und Marika Apro-Klos und Yamato Hasumi an der Theorbe.

Die Mischung deutscher und italienischer Werke bot auch im Hinblick auf die Besetzung eine gelungene Vielfalt dar - ganz der damaligen Aufführungspraxis entsprechend.

So waren beim einleitenden "Hallelujah! Christ ist erstanden" von Praetorius alle Beteiligten zu hören, danach reduzierte sich die Besetzung mal auf die drei Männerstimmen in Rosenmüllers "Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis", dann die Frauenstimmen in Monteverdis "Ex resurrexit" bis hin zum eindrucksvollen Solo von Ulrike Steiner.

In dem kurzen, aber gut besuchten Konzert bot Cantus 1610 einen interpretatorisch sehr harmonischen und engagierten Einblick in die Vokalmusik des 17. Jahrhunderts. Ein sehr gelungenes Debüt.

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