Georg Schramm begeistert mit neuem Solo im Pantheon
Lothar Dombrowski hat eine Mission. Das mag manchen überraschen, der dem Alter Ego des Kabarettisten Georg Schramm solche Zielstrebigkeit gar nicht zugetraut hätte.
Bonn. Lothar Dombrowski hat eine Mission. Das mag manchen überraschen, der dem Alter Ego des Kabarettisten Georg Schramm - unverkennbar mit Pomade im Haar, angewidertem Gesichtsausdruck und dem schwarzen Handschuh als Markenzeichen - solche Zielstrebigkeit gar nicht zugetraut hätte.
Weil niemand so wie er die Zu- und Missstände seiner Zeit auf den Punkt bringt. Da sollten ihm Lust und Hoffnung gleichermaßen vergangen sein, hierzulande noch etwas bewegen zu wollen. Doch weit gefehlt, wovon sich nun auch die Zuschauer im ausverkauften Pantheon überzeugen konnten.
Wobei der eigentliche Grund für Dombrowskis Aufruhr erst nach und nach offenbar wird. Die Angst vor der schleichenden Demenz, die ihm eines Tages das Wertvollste nehmen könnte, was er besitzt: den Verstand. Er weiß nicht, ob er August, den liebenswert-naiven Sozialdemokraten oder Oberstleutnant Sanftleben in seiner sarkastischen Heiterkeit bedauern oder beneiden soll. Er braucht die beiden als Widerpart, und das ist auch bei "Meister Yodas Ende" nicht anders.
Seltsamer Name. Doch irgendwann, so erzählt Dombrowski, sei ein junger Mann zu ihm gekommen und habe ihn mit dem spirituellen Anführer der Jedi-Ritter verglichen, der allein kraft seiner Gedanken Dinge bewegen und das Böse abhalten kann.
Er selbst vermag das nicht. Seine Revolution ist zum Scheitern verurteilt. Dombrowski weiß das. Der Tatsache, dass er dennoch den Mund nicht halten kann, verdankt das Publikum eines der besten Kabarett-Programme überhaupt.
