Bläserkonzert in der Kreuzkirche Gepflegte Kammermusik und rockige Sounds

BONN · Gepflegte Kammermusik und rockige Sounds - Gegensätze? Nicht beim Konzert des Bläserensembles der Kreuzkirche. Zum Auftakt gab es das Andante aus der Es-Dur Serenade von Richard Strauss, höchst geschmackvoll gespielt durch das von Thomas Ludes geleitete Ensemble.

Das war Kammermusik vom Feinsten. Das andere Extrem des Abends war Friedrich Guldas Cellokonzert. Für die kuriose Besetzung von Blasorchester und Solist geschrieben, erweist sich Gulda auch hier als musikalischer Freigeist und Querdenker. Der schmissige Finalsatz etwa war waschechte Volksmusik, ebenso wie der Kopfsatz durch rockige Anleihen angereichert.

Das groß besetzte Bläserensemble der Kreuzkirche spielte diese Reißer ebenso wie den als geradezu plattitüdenbehaftete Idylle erscheinenden langsamen Satz mit größtmöglichem Vergnügen.

Und die Solistin? Heike Schuch schwurbelte was das Zeug hielt, virtuos und höchst engagiert, in den schmissigen Rahmensätzen ebenso wie in der grandiosen Solo-Kadenz. Ein Ereignis. Musikalisch unscheinbarer, aber nicht weniger reizvoll war die Sinfonietta for Windband von Allan Stephenson. Das war Musik, die keinem weh tut, aber nicht ohne Reiz ist. Dies zumal, wenn sie so klangvoll gespielt wird wie an diesem Abend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort