Geschäftsführer der Bundeskunsthalle zieht Bilanz

Mit Modigliani auf gutem Weg

Geschäftsführer der Bundeskunsthalle zieht Bilanz
Foto: kah

Bonn. Die Bilanz von Bernhard Spies, der vor rund zwei Jahren in der Bundeskunsthalle antrat, um das von Wenzel Jacob und Wilfried Gatzweiler angerichtete Finanzchaos zu beseitigen, kann sich sehen lassen. 2008 übernahm er 2,7 Millionen Euro Schulden. Durch eiserne Kostenkontrolle, Ausschreibungen und "Risikomanagement" hat er die Schulden gesenkt.

Und er rechnet damit, dass ab 2010 der Haushalt ausgeglichen ist: "Wir haben uns konsolidiert, die Halle ist auf einem guten Weg." "Das Jahr begann etwas mau, aber mit der Winterthur-Ausstellung ging es aufwärts", sagt er, "wir haben schon jetzt 85 Prozent unseres Jahresziels erreicht".

Spitzenreiter war die Modigliani-Ausstellung, doch noch mehr Bedeutung misst Spies der Gandhara-Schau bei, einer Produktion der Bundeskunsthalle, die nach Bonn in Berlin zu sehen war und jetzt mit viel Erfolg in Zürich angelaufen ist.

Weitere Stationen sind Paris und Rotterdam, Anfragen gibt es aus San Antonio und New York. Die Ausstellung sei eine Botschafterin Bonns in der Welt, freut sich Spies, und die Bundeskunsthalle verdient an der Tournee.

Vor dem Hintergrund der sanierten Kassenlage laufen gerade die Planungen bis ins Jahr 2013. Byzanz, Napoleon und der Schatz der Baktrien (gerade in New York) werden die nächsten Höhepunkte sein, die nächsten Künstler sind Thomas Schütte, Liam Gillick und Rosemarie Trockel. Ungewiss ist für Spies, wie sich die Zuwendungen des Bundes unter Schwarz-Gelb weiter entwickeln: "Ich weiß noch nicht, wer der nächste Finanzminister ist."

Zahlen Die Bundeskunsthalle bekam 2009 16,7 Millionen Euro als Zuwendung des Bundes, drei Millionen erwirtschaftete sie durch Eintrittsgelder und Katalogverkäufe. Die beliebteste Ausstellung des Jahres war mit 130 000 Besuchern die Schau des Malers Amedeo Modigliani, gefolgt von den Schätzen des Museums Winterthur (90 000) und der Tschechischen Fotografie (30 000).
Die Theaterfotografin Mara Eggert lockte beachtliche 18 000 Besucher ins Haus. Die Ausstellung über James Cook hat in vier Wochen bereits 11 000 Besucher angesprochen.

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