Liedermacher Stoppok in der Harmonie Geschichten über das Leben
Endenich · Der Andrang ist riesig, so dass nicht alle, die Stoppok an diesem Abend erleben wollen, Einlass in die Harmonie erhalten. Und das, obwohl er ohne seine Band auftritt. Stoppok hatte es auch irgendwie im Gefühl: "Hab ich gleich gemerkt, dass das hier ein guter Abend wird."
Der Hamburger, der in Essen aufgewachsen ist und jetzt in Worpswede wohnt, ist der ewige Geheimtipp aus dem Ruhrpott. Wem Marius Müller-Westernhagen und Grönemeyer für das authentische Lebensgefühl des Potts zu glatt gebügelt sind, der mag Stoppok - ehrlich, authentisch, nicht mit der Musikindustrie verbandelt.
Es gab bei ihm mal einen dunklen Fleck, gesteht er. "Es war so eine Art Krise." Er wollte groß rauskommen wie die anderen. Mit "Stell dir vor, es gibt Arbeit und keiner geht hin" - einem Geier-Sturzflug-Verschnitt - gelang es ihm, ein Major-Label von seinem Hitpotenzial zu überzeugen. Es blieb eine Episode. Er kann damit leben.
Es geht ihm gut - wie an diesem Abend, an dem er wie ein Fisch im Wasser wirkt. Als ihm eine Saite reißt, fragt er ins Publikum: "Gibt es jemanden, der mir die Saite aufziehen kann?" Spontan meldet sich ein Zuhörer. Wenig später probiert er die neu bespannte braune Bluesgitarre aus: "Der muss irgendwas mit Musik zu tun haben". Hat er, der hilfsbereite Ersatzroadie ist der Gitarrist der Höhner - Jens Streifling.
Stoppok ist der große Geschichtenerzähler, der Dampfplauderer, der seine Fans auf sympathische Art mit Anekdoten, launigen Ansichten und Einsichten zum Lachen bringt. Ein Liedermacher, der Blues, Folk und Rock als Ausdrucksformen für seine Stories über das Leben nutzt.
