Gisbert Haefs stellt neuen Roman in Bonn vor

Auf der Suche nach Vergeltung - "Die Rache des Kaisers" führt den Leser in die Zeit der Reformation und Bauernkriege

Gisbert Haefs stellt neuen Roman in Bonn vor
Foto: Franz Fischer

Bonn. Vielleicht gibt es tatsächlich nur ein paar Geschichten, die zu erzählen sich lohnt. Vielleicht sind es vier, vielleicht auch 40, wie Rudyard Kipling meinte. Wie auch immer: "Die Rache des Kaisers", der neue Roman des Bonner Autors Gisbert Haefs würde sich als Anwärter auf einen Platz in dieser Liste eignen.

Es ist die Geschichte eines persönlichen Rachfeldzugs zu Beginn des 16. Jahrhunderts, zur Zeit der Reformation und der Bauernkriege. Und sie führt den Helden Jakob Spengler von Rom über das von den Türken belagerte Wien bis nach Venedig und noch weiter. Auf einige Etappen dieser Tour nahm Haefs jetzt seine Zuhörer im Haus der Sprache und Literatur mit.

Ebenso derb und brutal wie auch vital und faszinierend ist diese Welt jenseits der Ateliers von Da Vinci und Michelangelo. Sie macht aus Spengler einen Mann, schneller, als ihm lieb war. Seine Suche nach den Schlächtern, die sein Dorf und seine Familie ausgelöscht hatten, als er 15 war, mag je nach Vorliebe an Sergio Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" oder an Dumas' unerbittlichen "Grafen von Monte Christo" erinnern. Und ist dabei ein echter Haefs: spannend, mit feinem Gespür für das, was Menschen umtreibt.

Gisbert Haefs: Die Rache des Kaisers. Page & Turner, 412 S., 19,95 Euro.

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