"Grand Duo" im Bonner Arithmeum

Klavierduo Lucia Huang und Sebastian Euler spielen Schubert und Reger

Bonn. "Grand Duo" hat Franz Schubert seine C-Dur Sonate D 812 für Klavier zu vier Händen betitelt und groß ist an diesem Opus wirklich alles. Daran ließ auch das Klavierduo Lucia Huang und Sebastian Euler bei seinem Konzert im Rahmen der Reihe concerto discreto im Arithmeum nicht den geringsten Zweifel aufkommen.

Die beiden Pianisten, die privat wie beruflich gemeinsame Wege gehen, leuchteten das voluminöse Werk mit einer großen Liebe zum Detail und einem bestechenden Weitblick aus. Nicht nur, dass ihr überaus sensibles Spiel von einer stellenweise geradezu geisterhaften Synchronität war, sie evozierten auch jede Facette der orchestralen Klangfülle des Grand Duos.

Etwa den Schluss des Finales, wo Schubert doch einmal mit den Muskeln spielt und den großen Virtuosen markiert. Bei Huang und Euler saß jede Geste, jede Zäsur, jede Nuance. Angesichts solch ebenso abgezirkelter wie berückender Perfektion wurde selbst die außerordentliche Länge des Werkes als relativ kurzweilig empfunden.

Die zweite Konzerthälfte war zunächst Stücken aus op. 22 und op. 58 von Max Reger gewidmet. Auch hier erwiesen sich die Musiker als sattelfeste Interpreten, die die üppige Klanglichkeit von Regers harmonischem Wildwuchs bestens mit einer transparenten Darstellung zu vereinen wussten.

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