Der vielfach ausgezeichente Kabarettist, der seither beim TV-Kabarettisten-Stammtisch Ottis Schlachthof ein und ausgeht und sich als Polizist Xaver Bartel in der Reihe "München 7" einen Namen gemacht hat, kann sich nun auf einen der ältesten Kleinkunstpreise nördlich der Alpen freuen, auf die Morenhovener Lupe.

Sie wird ihm am Mittwoch, 29. November, im Barocksaal der Burg Morenhoven verliehen. Wobei die Jury von Kultur und Spektakel im Swisttal (KuSS) damit einen klassischen Wiederholungstäter auszeichnet, den es offensichtlich immer wieder zum Tatort zurückzieht. So war Giebel bereits in den Jahren 1991, 1993 (gemeinsam mit Urban Priol), 1995 und 1996 Gast der Kabarett-Tage.

Um dem Publikum Geschichten zu erzählen - hintergründige, gemeine, liebevolle und traurige. Von grantlhubernen Stammtischbrüdern, verklemmten Friedhofsgärtnern, verzweifelten Ehemännern und anderen fiktiven Zeitgenossen, die auf den ersten Blick vielleicht manchmal allzu schräg und fremd daherkommen. Fast wia im richt'gen Leben.

Und die doch genau mit diesem Leben so ihre Probleme haben. Wobei Giebels Menschen-Porträts, die er mit einem guten Schuss Übertreibung und manchmal auch bitterem Humor würzt, weitaus mehr Feingefühl besitzen, als sie auf den ersten Blick erwarten lassen. Auch das ist nun schließlich eine Lupe wert.

Bevor der Preis nach München geht, erwartet das Publikum in Morenhoven ein Programm mit lauter guten Bekannten. Das Kabarett A-Z von Corinne Walter und Frank Zollner zum Beispiel, die das Festival am Freitag, 27. Oktober, mit "Nächsten Hiebe" eröffnen und 2002 schon einmal dort zu Gast waren.

Weiter geht es nach einer kleinen Pause am Samstag, 11. November, mit Christoph Brüske und seinem Solo "brüskiert", bevor Helmut Schleich, ebenfalls Münchner, am Freitag, 17. November, auf offener Bühne einen "Mutanfall" erleidet. "Ein Angsthase schießt zurück", heißt sein Untertitel dazu.

"Heiße Küsse in Königswinter" verspricht das "Rurtal Trio" am Samstag, 18. November. Das Zwei-Mann-Trio Brüh und Mahoni erzählt diesmal die Geschichte von Löschmeister und Zeugwart Josef Jackels und beschreibt, was aus literarischen Ambitionen eines Feuerwehrmannes werden kann.

Thomas Reis hat sich Gedanken zum "Leben über 40" gemacht und trägt seine Ergebnisse am Freitag, 24. November, im Rheinbacher Stadttheater vor. Martin Grossmann sucht das Krea-Theater als "Hilfs-Sheriff von Bulldog-City" heim, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen. Der Kabarettist und Schauspieler aus Passau ist am Samstag, 25. November, in Morenhoven zu sehen.

Der letztjährige Preisträger der Morenhovener Lupe, der Komponist, Schauspieler und Comedian Piet Klocke, stellt am Freitag, 1. Dezember, auf Burg Morenhoven sein neues Kabarett- und Jazzmusikprogramm vor. Zur Verstärkung bringt er als Bühnenpartnerin Simone Sonnenschein, alias Angelika Kleinknecht, mit. Sie assistierte ihm schon beim "Hip Hop für Angestellte" mit Saxofon.

Ihr Finale erleben die 19. Kabarett-Tage mit einem Mann der ersten Stunde. Unter dem Titel "Zwischen Himmel un Ääd" präsentiert Konrad Beikircher ein persönliches Best-Off, gemischt mit neuen Texten. Der achte Teil seiner "rheinischen Trilogie" geht am Samstag, 16. Dezember, über die Bühne, sozusagen als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Alle Veranstaltungen ab 20 Uhr, außer der Verleihung der Lupe am 29. November: Der Abend beginnt bereits um 19 Uhr. Karten kosten 15 Euro (ermäßigt 13 Euro), für die Abende mit Giebel, Klocke und Beikircher beträgt der Preis 19 Euro .

Karten gibt es im Internet unter www.morenhovener-kabarett-tage.de. Für die Veranstaltungen mit Reis und Beikircher sind Karten auch online beim GA-Ticketshop erhältlich.