Neue Komödie am Contra-Kreis-Theater Grit Boettcher wird zu "Omma Superstar"

Bonn · Es ist eine Sache, Sophia, Blanche, Dorothy und Rose Woche für Woche im Fernsehen zuzuschauen. Und es ist eine völlig andere, wenn so ein Golden Girl mit einem Mal live und in Farbe vor einem steht, um im Haushalt der erwachsenen Tochter nach dem Rechten zu sehen.

 Familienbande: Als Meta Sommer bereitet Grit Boettcher ihren Lieben manche Überraschung.

Familienbande: Als Meta Sommer bereitet Grit Boettcher ihren Lieben manche Überraschung.

Foto: CKT

Diese Erfahrung jedenfalls muss Sandy (Nicole Belstler-Boettcher) machen, und schließlich hat Meta Sommer (Grit Boettcher) schon immer recht genau gewusst, was sie wollte ... und was andere wollen sollten.

Sei's drum: Bei Sandy hält sich die Wiedersehensfreude in Grenzen, wohingegen ihr Sohn Stefan (Werner Michael Dammann) und (Noch-)Ehemann Artur (Rolf Berg) von der resoluten 69-Jährigen mehr als angetan sind. Und gerade, als Meta ihre Koffer packen will, um den ohnehin brüchigen Familienfrieden nun nicht noch weiter zu strapazieren, erreicht sie die Nachricht, dass sie ein Casting gewonnen hat und Star einer neuen Telenovela werden soll.

Soweit die Ausgangslage von "Omma Superstar": einer Komödie von Gunther Beth und Folker Bohnet, die heute Abend Premiere im Contra-Kreis-Theater feiert. Vorlage war das Stück "Meine Mutter tut das nicht" der beiden Autoren aus dem Jahr 1977.

"Das Grundmotiv ist noch das gleiche, aber es hat sich nach 35 Jahren doch einiges verändert", lässt Regisseur René Heinersdorff durchblicken. "Casting-Shows zum Beispiel waren damals noch kein Thema. Dass Grit Boettcher alias Gitti Sommer 2010 selbst einen festen Part in der Telenovela "Hanna - Folge deinem Herzen" gespielt hat, erleichtert ihr gewiss, sich mit Meta zu identifizieren.

Die allerdings sieht sich einer komplett neuen Welt gegenüber: Vertreten durch einen recht sarkastischen Schauspiellehrer (Frank Büssing) sowie einen smarten Boulevardreporter (Claus Thull-Emden), die sich in Sandys Haus die Klinke in die Hand geben.

Während Meta plötzlich mit all dem konfrontiert wird, was sie gern noch eine Weile verdrängt hätte. Ganz abgesehen davon, dass es im Gebälk kräftig knirschen kann, wenn Mutter und Tochter ein paar Tage unter demselben Dach verbringen. Grit Boettcher allerdings hat sich darauf gefreut. 2000/2001 stand sie zum ersten Mal gemeinsam mit Nicole Belstler-Boettcher auf der Bühne.

"Jetzt, als ich eigentlich schon daran gedacht hatte, mit dem Theaterspielen aufzuhören, hieß es: Du kannst das nicht tun, ohne nicht wenigstens einmal am Contra Kreis gespielt zu haben", wie sie mit Augenzwinkern hinzufügt. "Und ohne René hätte ich es nicht gemacht."

Was dem Kollegen Frank Büssing wiederum das Privileg verleiht, "Grit Boettcher zu unterrichten". Das Stück und seine Protagonisten sind noch für ein paar weitere Überraschungen zu haben. So wie Heinersdorff sich angesichts so erfahrener Kollegen und seines weiblichen Gaststars denn auch eher als Spielleiter versteht: "Das Stück geht mit der Paralleluniversum der Medienwelt erfrischend kritisch um und ist zugleich eine Familiengeschichte mit Wiedererkennungswert."

Bis zum 17. März auf dem Spielplan des Bonner Contra-Kreis-Theaters; Karten unter anderem in den Bonnticketshops der GA-Zweigstellen und bei bonnticket.de

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