Euro Theater Central Großes Programm für die Spielzeit 2012/2013

BONN · Der Phönix, so heißt es in der Legende, brennt von Zeit zu Zeit aus, nur um dann stärker und schöner als je zuvor wiedergeboren zu werden. So ähnlich geht es derzeit dem Euro Theater Central: Nach einer großen Planungsunsicherheit im Vorfeld der Spielzeit 2011/2012, die erfreulicherweise überwunden werden konnte, kann die kleine Spielstätte im Mauspfad für die Saison 2012/2013 das größte Programm seiner Geschichte präsentieren.

 Hermann Hesses "Siddharta": Neu in der Euro-Theater-Saison 2012/2013.

Hermann Hesses "Siddharta": Neu in der Euro-Theater-Saison 2012/2013.

Foto: dpa

Sechs Neuinszenierungen und ein bestehendes Repertoire aus einem Dutzend Stücken, dazu Gastspiele und Lesereihen: Das Euro Theater hat sich viel vorgenommen.

Die französischen beziehungsweise englischen Fassungen von Albert Camus' "Geschlossene Gesellschaft" und Eugène Ionescos "Die Stühle" liefen so erfolgreich, dass mit Molières "Le malade imaginaire" gleich ein neues fremdsprachiges Stück ins Programm aufgenommen wurde. Am 6. September 2012 feiert die Inszenierung von Marianne de Pury Premiere, eine deutsche Fassung soll im Dezember folgen. Da die Komödie Stoff des Zentralabiturs ist, dürfte ein Besuch des Stückes nicht zuletzt für Schüler interessant sein.

Ebenfalls neu ist "Rot" von John Logan - "ein Herzensstück", wie Dramaturgin Ulrike Fischer betont. Das mit sechs Tonys ausgezeichnete Zwei-Personen-Stück über den Maler Mark Rothko kam erst im vergangenen Jahr auf eine deutsche Bühne; nun hat sich das Euro Theater die Aufführungsrechte sichern können.

Des weiteren werden Hermann Hesses "Siddharta" (für Schauspielerin, Sängerin und Puppenspieler) und das Gastspiel "Die Hexe im Nonnenkleid" von Wilfried Esch neu inszeniert. Dazu kommt eine neue Koproduktion mit der Tanzkompanie boKomplex: Nachdem "Gisela - Giselle" ein überwältigender Erfolg war und im September auch in der armenischen Hauptstadt Jerewan aufgeführt werden soll, führen die beiden Ensembles ihre Zusammenarbeit mit "Konsequenzen" fort.

Bleibt noch Ödön von Horvarths eindringlicher Monolog "Ein Kind unserer Zeit", mit dem Bastian Tebarth sein Bonner Regie-Debüt feiern will. Die Frage nach dem Grund für den Wandel des anonymen Soldaten vom desillusionierten Egozentriker zum Mörder aus Überzeugung und schließlich zum erklärten Gegner des Nationalsozialismus, steht im Mittelpunkt des Stückes, das im März 2013 aufgeführt werden soll. In der Hauptrolle: Philip Schlomm, der derzeit in Kafkas "Die Verwandlung" im Euro Theater zu sehen ist.

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