"gruppe konkret" erinnert an ihre Gründung

BONN · Die 1981 aus der Taufe gehobene "gruppe konkret" nimmt innerhalb der Bonner Künstlervereinigungen eine Sonderstellung ein.

Werke von Horst Rave (hinten) und Reinhard Lättgen.

Werke von Horst Rave (hinten) und Reinhard Lättgen.

Foto: Vitt

Kontinuierlich steht das Erarbeiten des aktuellen Ausstellungsprojektes im Zeichen einer kollektiven Orientierung. Druckgrafik, Zeichnung, Plastik, Objektkunst und Malerei sind geprägt von der Auseinandersetzung mit geometrischen Formen und weitgehend monochromer Farbigkeit, wie in der anspruchsvollen Jubiläumsschau im Künstlerforum zu sehen ist.

Wohltuend sparsam und locker wurde sie mit Arbeiten der heute 19 Mitglieder zählenden Vereinigung beschickt. Feinsinnig ausgewählte Werkzitate erinnern darüber hinaus an die verstorbenen Gruppenangehörigen: Horst Rave, Jupp Heinz und Fredi Rast.

"Positionen - 30 Jahre gruppe konkret" heißt die von Horst Peter Vitt organisierte Schau. Dass die Begrenzung der Mittel, der dezidiert kalkulierte Einsatz von asketischen Strukturen im Kopf des Betrachters gleichsam Assoziationslawinen lostreten, das beweisen etwa die in Grauschattierungen (Dagmar Hagemann) oder Schwarzweiß gehaltenen Entwürfe von Vitt und Ingrid Hornef.

In souveräner Grandezza wölbt sich die vielschichtige Gemäldewelt eines H.P. Kremer. Aus blassgegerbten Gräsern entwickelt Eva Maria Andresen faszinierende Gewebe. Fantasie ist ebenso mit von der Partie an jenen Logarithmen, die Wolfgang Berndt durch seinen Computer jagt.

Widerstrebende Prinzipien liegen den neuen, sacht farbig aufgemöbelten Holzarbeiten von Wolf Ebener zugrunde. Aus einem einzigen Modul einer Ellipse entwickelt Bildhauer Reinhard Lättgen ein facettenreiches Ensemble von "Hohlblechformen". Das Empfangskomitee verkörpern die lebhaften, farbintensiven Variationen der "unendlichen Formensprache des Quadrats" von Fritz Heerz. Eine Spur strenger fallen die von vertikalen Linien durchfurchten Rautenentwürfe eines Wolfgang Ulbrich aus. Die dritte Stimme zu Form, Farbe, Fläche und Raum kommt von Beni Chohen- Or.

Im Nachbarsaal flackert das Thema Farbe fort in chromatisch gestaffelter Hinterglasmalerei von Michael Biskup. Spielerisches und klare Architekturen geraten derweil in den Schaukästen von Ute Köngeter aneinander. Fulminantes, poetisch grundiertes Farbenerwachen suggerieren die Farbkolloquien eines Jo Kuhn. Jochen Röder bannt versponnenen Farbengeflechte per Holunderkiel auf seine Leinwandquadrate.

Künstlerforum, Hochstadenring 22 - 24, bis 30. Dezember Di - Fr 15 bis 18 Uhr, Sa 14 bis 17 Uhr, So 11 bis 17 Uhr. Katalog 10 Euro

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