Ausstellung in Bonn Hannah Arendt war eine Zeitzeugin mit Mut und Herz
Bonn · Die Bundeskunsthalle würdigt die jüdische Denkerin Hannah Arendt. Sie hat sich intensiv mit dem Holocaust und Auschwitz befasst und war als Korrespondentin beim Eichmann-Prozess in Jerusalem dabei.
Kritische Chronistin des 20. Jahrhunderts: Die politische Denkerin und Publizistin Hannah Arendt an der University of Chicago, 1966.
Foto: Deutsches Historisches Museum Courtesy of the Hannah Arendt Bluecher Literary Trust / Art Resource, NYVielleicht ist es etwas übertrieben, wenn der israelische Journalist und Autor Amos Elon einst zu Hannah Arendt (1906-1975) meinte, das 20. Jahrhundert sei ohne sie gar nicht zu verstehen. Aber es ist etwas dran. Gibt es doch kaum ein großes politisches Ereignis, kaum einen gesellschaftlichen Umbruch und kaum eine Katastrophe in dem Jahrhundert, zu denen sie nicht Stellung bezogen hätte – beherzt, klug, mutig, kontrovers. Dabei war Arendts Agenda viel weiter gespannt, als die Begriffe „totale Herrschaft“ und „Banalität des Bösen“, die sie geprägt hat und die immer fallen, wenn es um sie geht, es vermuten lassen.