Ausstellung im Bad Honnefer Rathaus Hans-Georg Holzhauer Leidenschaft gehört dem Fachwerk

BAD HONNEF · Wenn Hans-Georg Holzhauer anfängt, vom Fachwerk zu erzählen, leuchten seine Augen. Fachwerkhäuser sind die Leidenschaft des gebürtigen Westerwälders, der in Hennef lebt, und bis Mittwoch, 27. März, im Foyer des Bad Honnefer Rathauses Abbildungen von Fachwerkhäuser aus dem "unteren" Westerwald und aus Bad Honnef präsentiert.

 Für die Dokumentation und den Erhalt von Fachwerkhäusern setzt sich Hans-Georg Holzhauer aus Hennef ein.

Für die Dokumentation und den Erhalt von Fachwerkhäusern setzt sich Hans-Georg Holzhauer aus Hennef ein.

Foto: Katrin Janßen

Nach der Pensionierung vor drei Jahren packte den Architekten so richtig das Fieber. Er machte sich nicht nur daran, das Westerwälder Fachwerk zu fotografieren und zu dokumentieren - mehr als 4000 Gebäude hat er so erfasst und in Ordnern abgeheftet -, er gründete auch den Verein "Westerwälder Fachwerk". Dieser hat es sich zum Ziel gesetzt, die schönen alten Fachwerkbauten im Westerwald zu dokumentieren und Darstellungen von "Fachwerk" in Kunst und Fotografie zu pflegen.

Der Vorsitzende Hans-Georg Holzhauer ist in den vergangenen Jahren vorwiegend entlang der Raiffeisenstraße von Hamm an der Sieg bis nach Neuwied-Heddesdorf unterwegs gewesen. Doch er will nicht nur dokumentieren, sondern auch mit seinem Sachverstand zum Erhalt der Häuser ein.

Eines seiner Lieblingsprojekte: Die Landräte der jeweiligen Regionen übernehmen Patenschaften für Fachwerkbauten, die sich in einem unbefriedigenden Zustand befinden und unbewohnt sind. Diese sollen dann gegen eine niedrige Pacht jungen Leuten überlassen werden, die im Gegenzug dafür die Sanierung des Gebäudes betreiben. Diesen will der Verein natürlich dann zur Seite stehen, mit Rat und Tat - oder zumindest mit dem Hinweis, wo man sich notwendiges Fachwissen aneignen kann.

Zudem ist eine 170-seitige Broschüre mit ganz praktischen Tipps und vielen Informationen rund ums Fachwerk geplant. Dafür fehlen Holzhauer allerdings noch die Mittel. Er hofft auf Spenden und Sponsoren. Landrat Frithjof Kühn jedenfalls, so berichtet Holzhauer, sei beispielsweise ganz begeistert von seiner Idee gewesen. Und längst nicht nur er.

Doch es sind nicht nur die Werke Holzhauers zu sehen - der die Objekte seiner Leidenschaft auch in Kupferstichen sowie Holz- und Linolschnittbildern verewigt. Eine weitere Künstlerin bei der Honnefer Ausstellung ist Gertraude Haakert aus Hennef, die Fachwerkdarstellungen in geklöppelter Spitze zeigt.

Oder Ursula Kalkbrenner aus Uckerath, die ihre Öl-, Acryl- und Aquarell-Bilder ausstellt, und Heinz Lingen, der die "Rhein-Sieg-Akademie für Realistische Bildende Kunst und Design" in Hennef leitet, und Federzeichnungen präsentiert. Dorothea Tesche, die eine Malschule in Henne unterhält, benutzt für ihre Werke Pastellkreiden.

Die Vernissage am Freitag, 8. März, beginnt um 17 Uhr im Rathaus, Rathausplatz 1. Dort ist dann Interessantes über das Thema "Fachwerk" und den Verein zu erfahren. Es werden Spezialitäten wie Bauernschnitten, Griebenschmalz und Holundersirup gereicht. Die Schau ist während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.

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