Bonner Oper Heike Hennigs barock inspiriertes Tanzoratorium "Maria XXX" als Gastspiel

BONN · Barockmusik sei ja eigentlich ohnehin meist Tanzmusik, sagt der Lautenist Wolfgang Katschner und insofern für einen Ballettabend bestens geeignet. Mit den höfischen Sarabanden, Allemanden oder Couranten hat das Spektakel, wozu er heute Abend die Laute schlägt, freilich nicht viel gemein.

 Szene aus Heike Hennigs "Maria XXX".

Szene aus Heike Hennigs "Maria XXX".

Foto: Szokody

In der Reihe "Highlights des Internationalen Tanzes" an der Bonner Oper steht heute um 19.30 Uhr und am morgigen Sonntag um 18 Uhr das Tanzoratorium "Maria XXX" auf dem Programm, mit Marienarien von Georg Friedrich Händel und Alessandro Scarlatti sowie elektronisch bearbeitete Musik und Sounds von Cornelia Friederike Müller (CFM).

Die Berliner Lautten Companey an, die unter Leitung von Katschner spielt, wird in dieser besonderen Inszenierung der Choreografin Heike Hennig integriert. Eine ungewöhnlich Rolle für die Musiker, mit der man sich jedoch mittlerweile sehr angefreundet haben. als ein homogenes Ensemble betreten sie gemeinsam mit den Sängern und Tänzern die Bühne und agieren als Teil der Inszenierung.

Im Zentrum stehen jedoch die virtuosen Tänzerinnen und Tänzern der Berlin/Leipziger Company "Heike Henning und Co.", die die Musik Händels und Scarlattis gleichsam choreografisch ins 21. Jahrhundert übertragen, selbst rasante Breakdance-Elemente sind auf der Bühne willkommen.

"Es geht um Schuld und Unschuld unserer Körper, die mit der unbefleckten Empfängnis dem gegenwärtigen Frauenbild vor 2000 Jahren eingeschrieben wurden. Rein und heilig oder lustvoll und verdorben - wer zu schauen wagt, entscheidet", notiert Heike Henning auf ihrer Homepage und verweist auf die Rolle der Jungfrau Maria als Symbolfigur für die Weiblichkeitsvorstellung in der abendländischen Kultur.

Es singen Marie Luise Werneburg, Sopran, Ludwig Obst, Bass sowie der Coutertenor Yosemeh Adjei, den Bonner Opernbesucher noch als Sänger der Titelpartie in Händels "Ezio" bekannt sein dürfte.

Karten für beide Abende gibt es in den Bonnticketshops der GA-Zweigstellen

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