"Heißes" Familienkonzert im Studio der Beethovenhalle

Konzertpädagoge Thomas Honickel und das Bonner Beethoven Orchester spielten Sommermelodien für Kinder

Bonn. Wie entsteht aus einer fröhlichen Sommermelodie eine drückende Hitze-Musik? Eine solche Wandlung führte der Bonner Konzertpädagoge Thomas Honickel beim Familienkonzert im Studio der Beethovenhalle derart "ohrenfällig" vor, dass der Aha-Effekt geradezu programmiert war.

Und das Beethoven Orchester spielte nicht nur musikalisch mit: Die Musiker entledigten sich ihrer Jacketts und lamentierten so lange, bis aus der heiteren Melodie schließlich das Hitze-Motiv aus dem Kopfsatz von Antonio Vivaldis "Sommer" aus den Vier Jahreszeiten entstanden war.

Das war nicht nur pädagogisch perfekt, es machte auch einfach Spaß, hautnah mitzuerleben, mit welch einfachen Mitteln man aus der Musik heraus ein schlüssiges Konzept für die kindgerechte Musikvermittlung entwickeln kann. Denn Honickel arbeitet nicht mit der pädagogischen Keule, sondern bietet Klänge und kluge Anmerkungen ganz diskret, aber dafür umso wirkungsvoller an.

Außer Vivaldis Sommer-Konzert stand für die Streicher des Beethoven Orchesters auch der Frühling auf dem Programm. Dabei zeigten die Musiker einmal mehr, dass ihnen auch diese Seite ihrer Arbeit ausgesprochen viel Spaß bereitet. Man spielte bestens aufgelegt, allen voran Mikhail Ovrutsky, erster Konzertmeister des Orchesters und an diesem Tag ein virtuos aufspielender und zudem noch cool gestylter Solist, der dem musikalischen Sommerwetter mit Sonnenbrille begegnete.

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