Ausverkauftes Pantheon Herbert Knebel präsentiert neues Programm in Bonn
Bonn · Herbert Knebels Affentheater präsentiert im ausverkauften Pantheon das neue Programm "Außer Rand und Band".
Stolze 31 Jahre ist es her, dass sich 1988 eine Gruppe von Freunden im Ruhrgebiet zusammentat, um fortan der gemeinsamen Vorliebe für richtig gute Musik zu frönen; vornehmlich der 1960er, 1970er und 1980er Jahre - gern mal "A Whiter Shade Of Pale" von Procul Harum oder auch was von den Temptations wie zum Beispiel "Pappa war bei den Rolling Stones". Passenderweise gaben Uwe Lyko alias Herbert Knebel, Georg Göbel - der 1991 das Gründungsmitglied Sigi Domke an der Gitarre ablöste und seitdem unter dem Pseudonym Ozzy Ostermann in die Saiten greift -, Bassist Martin Breuer als Ernst Pichel und Detlef Hinze als Trainer am Schlagzeug dem Ganzen den einprägsamen Namen Herbert Knebels Affentheater. Und haben als solches jetzt im restlos ausverkauften Pantheon zum neuen Programm "Außer Rand und Band" aufgespielt.
Dass der namensstiftende Frontmann mit sprödem Charme, in bügelfreier beigefarbener Polyesterjacke und mit Helmut-Schmidt-Kappe auf dem Kopp anfangs eher als Pausenclown fungierte, kann man wissen, muss es aber nicht. Sollte einen aber während eines solchen ausgesprochen kurzweiligen Abends das Gefühl beschleichen, dass sie das mit der Musik durchaus ernst nehmen, dann ist da viel Wahres dran. David Bowies "Let's Dance" lässt sich hören, während Knebel zum Refrain "Ich tanz" mit den Hüften wackelt. Und die Stehlampe im Gelsenkirchener Barock hinten auf der Bühne gleich mit. Freunde der Rockband The Who freuen sich derweil über "Meine Generazzion".
Da mag die Viererbande noch so klagen, der Lack sei ab. Dem ist nicht so, wie dieses wunderbar wilde Cover beweist. Und das Intro zum legendären "Nutbush City Limits" muss Ozzy erst mal einer nachmachen. Ob Knebel indes tatsächlich abends oder unter der Woche als Tina Tuner aus dem Haus geht? Wir wissen es nicht.
Was wir wissen, ist, dass dem Mann der Gesprächsstoff zum Glück so bald nicht ausgeht. Sei es nun Politik, Wirtschaft, Ehe, Fußball ("aber auch schon mal Bundesliga") oder eine als vielversprechender Umtrunk missverstandene "Pilztour", die mit dem Bestimmungsbuch unterm Arm durch den Wald begann und schließlich nach Genuss der gemischten Pfanne als sehr interessante "Erfahrenheit" in Erinnerung bleibt: "Boah glaubse!"

