Brian Auger's Oblivion Express in der Harmonie Herzblut und Humor

Über Brian Auger braucht man nicht zu diskutieren. Seit mehr als 50 Jahren ist der 76-jährige Engländer im Musikgeschäft aktiv und zählt nach wie vor zu den profiliertesten Jazzern und Keyboardern.

Von seinem Hauptinstrument, der legendären Hammond B 3 und dem Fender-Rhodes-Piano hat er sich, zumindest bei seinen Live-Konzerten, weitgehend verabschiedet, doch sein Sound ist weiterhin mitreißend. Mit seinem Projekt "Oblivion Express" tauchte der Vollblutmusiker jetzt in der Endenicher Harmonie auf, allerdings in runderneuerter Besetzung: Alex Ligertwood, Brian Augers Sohn Kama und Mike Clermont am Bass, insgesamt ein spielfreudiges Quartett. Alex Ligertwood dürften Rockfans noch als Stimme von Santana kennen, sein helles Timbre ist unverkennbar.

Mit seiner launigen, auf "Denglisch" gehaltenen Einführung, gewürzt mit einer guten Portion britischem Humor, hatte Auger die Szene von Anfang an im Griff. Der Instrumentaltitel "The Cat" des amerikanischen Orgel-Kollegen Jimmy Smith führte den Reigen des abwechslungsreichen Repertoires an, mit dem das wendige Quartett zwischen swingendem Jazz, knackigem Rock, experimentellem Fusion, feurigem Funk und Mainstream das zweieinhalbstündige Konzert bestritt.

Brian Auger erwies sich als experimentierfreudiger und virtuoser Solist, mit sicherem Instinkt, mitreißende Höhepunkte anzusteuern und geschickt Spannungsbögen zu beschreiben. Alex Ligertwood, der bisweilen auch zur Gitarre griff, schöpfte ebenso aus dem großen Reservoir seiner langen Bühnenerfahrung und überzeugte gleichermaßen durch seine gekonnten Gesangsparts. Das Publikum reagierte begeistert.

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