Poppelsdorfer Schlosskonzerte Hoffen auf ein Wetterhoch
BONN · Nach der verregneten Schlosskonzerte-Saison im letzten Jahr schauten dieses Jahr alle bang in den Himmel und auf die Wettervorhersagen - Publikum und Veranstalter. Gegen Regen hatten die Veranstalter selber vorgesorgt mit Bestuhlung der Arkaden sowie die Ausgabe von Ganzkörper-Regencapes.
Beim Auftakt der diesjährigen Poppelsdorfer Schlosskonzerte am vergangenen Samstag zeigte sich das Wetter gnädig - kurz vor halb neun stoppte der Regen, und es kam sogar die Sonne raus. Die Klassische Philharmonie Bonn begann unter der Leitung von Heribert Beissel mit Mozarts Sinfonie Nr. 33, einem seiner Werke, das im Konzertsaal nicht so häufig zu hören ist.
Die Heiterkeit der Ecksätze und des Menuetts, sowie das lyrische Andante wurden von der Klassischen Philharmonie Bonn gekonnt umgesetzt. Mit Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 4 begaben sich die Musiker zeitlich noch einmal in den Barock.
Als Solisten waren mit Ingo Nelken, Valentin Weichert (Flöten) und Ervis Gega (Violine) ausnahmslos Mitglieder des Orchesters zu hören. Trotz dieser ständigen Zusammenarbeit haperte es bei den schnellen Sätzen ein wenig bei der Koordination der Tempi zwischen Solisten und Orchester.
Nach der Pause beendete die Klassische Philharmonie Bonn das erste Poppelsdorfer Schlosskonzert mit der Sinfonie Nr. 92 von Joseph Haydn, der sogenannten "Oxford-Sinfonie".
Ob Heribert Beissel bei der Wahl dieses Werks an die Partnerstadt Bonns gedacht hat, bleibt offen. Klar ist, dass die feierliche Sinfonie, die Haydn als Dank für die erhaltene Ehrendoktorwürde komponiert hat, einen wunderbaren Abschluss des Abends bildete.
Die Dämmerung im Innenhof des Poppelsdorfer Schlosses trug ihren Teil dazu bei. Vor der kleinen Zugabe, mit der sich das Orchester bei dem treuen Publikum bedankte, kündigte Heribert Beissel für die nächsten Wochen ein Azorenhoch an.
Es bleibt also zu hoffen, dass man bei den Schlosskonzerten der nächsten Wochen nicht nur ohne Schirm, sondern auch ohne Wolldecke auskommt.
