Konzert im Bonner Beethovenhaus Hommage an Sting und die Beatles
Bonn · Nach dem Schweizer Colin Vallon und dem Deutschen Pablo Held war Carsten Daerr nun der dritte Gast beim Klaviersommer des Beethoven-Hauses.
Das Fundament für seine jetzige Karriere legte Daerr zunächst mit langjährigem klassischem Klavierunterricht. Danach entschied er sich für das Jazz-Klavier und Komposition. Inzwischen hat der Mittdreißiger mehrere eigene Bandprojekte, arbeitet mit zahlreichen namhaften Jazz-Formationen wie beispielsweise dem Till Brönner Quintett zusammen und ist als Dozent tätig. Auch als Komponist und Solo-Pianist tritt er oft in Erscheinung.
Diese Routine war ihm auch direkt schon zu Beginn des Abends im Beethoven-Haus anzumerken - Daerr ist ein "Showman". So spielte er sein erstes Stück, "Der Regenmann", zu großen Teilen im Stehen - die meiste Zeit ohne ersichtlichen Grund. Seine eigenen Stücke sind geprägt von seiner klassischen Ausbildung mit melodischen Einflüssen aus der Popmusik, auch erkennt man Ansätze der (klassischen) Neuen Musik oder auch Filmmusik à la Philip Glass.
Beeindruckend ist hierbei, wie er es immer schafft, Melodien, die einem ganz anderen Genre entstammen, mit viel Respekt vor dem Original in seine großartigen Jazz-Nummern umzuwandeln. Beispiele hierfür brachte er mit seiner Ode an Sting, "Gordon Matthew" und dem Beatles-Song "The Fool on the Hill". Großen Einfluss üben auch seine Kollegen auf ihn aus, so sagt er selbst: "Gerade das Zusammenspiel mit anderen Musikern fordert mich immer aufs Neue heraus, sowohl die jüngst gebauten als auch die altbewährten Konzepte über Musik und das Leben über Bord zu werfen." Im Beethoven-Haus spielte er zwei Werke seines Kollegen Carlos Bica, einem portugiesischen Kontrabassisten, mit dem Carsten Daerr ständig zusammenarbeitet.
