Hymne an die Sonne: Sommerkonzert in der Abteikirche Maria Laach

Dramatik der Werke von Johannes Trümpler grandios umgesetzt

Maria Laach. Tags zuvor hatte er noch einen Solo-Abend im Rahmen des Internationalen Orgelzyklus im Altenberger Dom gegeben, nun saß er an seinem Hausinstrument in der Abteikirche von Maria Laach und spielte ein völlig anderes Programm: Johannes Trümpler. Seit 2006 amtiert der junge Organist an den beiden Orgeln der traditionsreichen Abtei und hat mit großem und beständigem Erfolg die sommerlichen Orgelkonzerte ins Leben gerufen.

Auch bei seinem letzten Konzert war die Kirche wieder sehr gut besetzt. Trümpler ersparte sich diesmal den bei vielen Konzerten üblichen Gang von der Chororgel zu der historischen Stahlhut/Klais-Orgel auf der Westempore und beschränkte sich auf letzteres Instrument. Eine gute Wahl, die bestens mit dem früh- bis spätromantischen Programm korrespondierte.

Mit drei Stücken aus den Pièces de Fantaisie von Louis Vierne eröffnete Trümpler den Abend: "Hymne au soleil" und "Sur le Rhin" mit großem Gestus, eine hübsche Sicilienne mit subtil dosierter Agogik. Auch das Cantabile von César Franck spielte Trümpler mit gut auf die deutsch-romantischen Klangfarben der Laacher Orgel abgestimmten Registrierungen.

Felix Mendelssohn Bartholdys mit Bedacht gespielte zweite Sonate op. 65 gelang genauso auf den Punkt wie die fünf Stücke von geradezu aphoristischer Kürze der "Suite de Morceaux" von Charles Tournemire. Den wuchtigen Schlusspunkt bildete die Toccata op. 5 von Hermann Schroeder, deren Dramatik von Trümpler grandios umgesetzt wurde.

Weitere Konzerte in Maria Laach:

  • 7. August: Roberto Antonello (Vicenza)
  • 21. August: Andrzej Chorosinsky (Warschau)
  • 4. September: Thomas Meyer-Fiebig (Tokio)

Beginn jeweils um 19 Uhr.

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