Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach im Interview "Ich sehe Birgit Meyers Zukunft in Köln"

Kölns Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach äußert sich im Gespräch mit Hartmut Wilmes zur verschobenen Bühneneröffnung und zum wahrscheinlichen Ersatzspielort der Oper, dem Staatenhaus am Rheinpark in Köln-Deutz.

 Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.

Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.

Foto: dpa

Sie haben am Donnerstag in der Pressekonferenz gesagt, Sie hätten in der Bühnenkrise nicht den obersten Verantwortungshut auf. Wer trägt den denn dann?
Susanne Laugwitz-Aulbach: Wir sind dort alle erschienen, und es war für mich als Kulturdezernentin selbstverständlich, als erste die harten Fakten zu benennen. Einen Hauptverantwortlichen gibt es in dieser komplizierten Beauftragungslage nicht, in der die Bühnen als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Bauherr sind und mit der Durchführung der Maßnahme die Gebäudewirtschaft beauftragt haben. Aber natürlich habe ich mich als Kulturdezernentin intensiv um dieses Thema gekümmert und werde dies auch weiterhin tun.

Dem Theaterintendanten Stefan Bachmann stehen laut Vertrag drei Spielzeiten im neuen Schauspielhaus zu, so dass sich sein Vertrag durch das längere Interim automatisch um ein Jahr bis 2019 verlängert. Opernchefin Birgit Meyer hat aber nur einen Vertrag bis Juni 2017 und somit nur ein Jahr, um in der sanierten Oper ihr Können zu zeigen. Wie sehen Sie ihre Zukunft in Köln?
Laugwitz-Aulbach: Zunächst wollen wir den Schaden eindämmen, denn wir sind in sehr konstruktiven, noch nicht beendeten Verhandlungen mit dem Staatenhaus als Ersatzspielstätte der Oper. Und außerdem sehe ich die Zukunft von Frau Meyer hier in Köln als Intendantin der Oper. Wir sind schon in Verhandlungen, denn sie hat sich herausragend verhalten in den letzten Jahren.

Sie sind für die Einleitung des Abrisses der Kalker Museumshalle kritisiert worden, und nun sieht die CDU Sie als eine Hauptschuldige des Bühnendebakels. Wird die Luft in Köln dünner für Sie?
Laugwitz-Aulbach: Das sehe ich nicht so. Ich bin in 25 Jahren schon mit schwierigen Situationen konfrontiert gewesen, in denen dieser Beruf eigentlich erst anfängt. Ich denke, ich bin in der Lage, die Nerven zu behalten.

Sie haben ja in heikler Haushaltslage geräuschlos mehr Geld für die Kultur beschafft. Überrascht Sie da nicht Ihre schlechte Bewertung im Kulturindex?
Laugwitz-Aulbach: Da habe ich mich schon gewundert, aber das ist keine repräsentative Umfrage. Ich nehme das hin und arbeite weiter.

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