Im Arithmeum beginnt neue "Concerto discreto"-Saison
Sechs Kontrabassisten aus fünf Ländern, so könnte man das Ensemble Bassiona amorosa umschreiben, das am heutigen Montag, 20 Uhr, den ersten Abend der neuen Concerto-Discreto-Saison im Bonner Arithmeum, dem Institut für Diskrete Mathematik, gestaltet.
Bonn. Sechs Kontrabassisten aus fünf Ländern, so könnte man das Ensemble Bassiona amorosa umschreiben, das am Montag, 20 Uhr, den ersten Abend der neuen Concerto-Discreto-Saison im Bonner Arithmeum, dem Institut für Diskrete Mathematik, gestaltet.
Mit dem Tieftöner-Sextett beginnt in dem wohl ungewöhnlichsten Konzertort der Stadt eine neue Ära. Nachdem die in Bonn ansässige Deutsche Welle nach einigen sehr erfolgreichen Spielzeiten nun dennoch als Partner ausgestiegen ist, hat der Kölner WDR die Gelegenheit ergriffen und mit dem Institut für Diskrete Mathematik der Bonner Universität einen Fünfjahres-Vertrag abgeschlossen - mit dem Zusatz einer jährlichen Verlängerung.
"Auf dieser Basis wird es die Concerti discreti noch sehr lange geben", sagte Institutsgründer und -leiter Bernhard Korte jetzt bei der Vorstellung der neuen Spielzeit. Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Konzertreihe im Arithmeum bereits, deren Stärke die durch die gläserne, lichtdurchflutete Architektur des Hauses unterstützte stilistische Offenheit ist. Klavierabende und Kammermusik finden hier ebenso ihren Platz wie neue Musik, Weltmusik und Jazz.
Das bewährte Konzept stieß nun beim WDR auf offene Ohren. Gleich mehrere Redaktionen des Senders beteiligen sich an der Programmgestaltung, die weiter Musik von Klassik bis Weltmusik und Jazz präsentieren wird. Die Konzerte sollen entweder live oder als Mitschnitt auf WDR 3 gesendet werden. Nach dem "Feuerwerk aus der Tiefe", die Bassiona amorosa ihr Programm nennen, folgt am Montag, 15. November, der Pianist und WDR-Jazzpreisträger Sebastian Sternal im Duo mit dem Saxophonisten Will Vinson.
Beide zählen derzeit in New York zu den angesagtesten Musiker der Szene. Das Ensemble Flautando Köln lädt dann beim traditionellen Weihnachtskonzert der Reihe am 13. Dezember zu einer adventlichen Reise durch Zeiten und Länder ein. Die vier Damen des Ensembles bringen dazu Instrumente in allen erdenklichen Größen vom Sopranino bis zur Bassflöte mit ins Arithmeum.
Im neuen Jahr setzt am 31. Januar die Italienerin Lucilla Galeazzi das Programm mit traditioneller Musik aus dem "mezzogiorno" fort. Das Arithmeum verspricht ein "nahrhaftes, faszinierendes und anrührendes musikalisches Armeleute-Menü". "Stücke im Volkston" präsentiert auch das Trio Monte mit der Geigerin Francesca Sica, dem Cellisten Claude Frochaux und der Pianistin Anca Lupu.
Ihr Programm am 21. Februar betrachtet den "Volkston" freilich durch die musikalische Brille von Komponisten wie Joseph Haydn, Antonin Dvorak oder Frank Martin. Die mittlerweile gut eingespielte Zusammenarbeit mit dem DAAD hat auch unter dem neuen Medienpartner eine Zukunft. Nachdem zuletzt die Sopranistin und gefeierte Elsa der Bayreuther Festspiele, Annette Dasch, hochtalentierten Stipendiaten des DAAD präsentiert hatte, führt am 4. April die Geigerin Henja Semmler aktuelle und ehemalige Stipendiaten zusammen.
Der letzte Abend der neuen "Concerti discreti"-Saison fällt in die Zuständigkeit der WDR-Redaktion für Alte Musik: In Anlehnung an das Stück "le marche persane" des 1991 durch Gérard Depardieus Darstellung in "Die siebente Saite" wieder berühmt gewordenen Gambisten Marin Marais spielen Vittorio Ghielmi (Viola da gamba) und Luca Pianca (Laute) am 23. Mai exotische und "wilde" Musik des 18. Jahrhunderts.