WDR-Rundfunkorchester Im Rausch der PC-Spiele: Wayne Marshall dirigiert ab 2014

KÖLN · Die WDR-Konzerte mit Computerspiele-Musik haben Kultstatus. Das merkte auch der Brite Wayne Marshall, der dieses Format erstmals leitete. Ab 2014 wird er Chef des WDR Rundfunkorchesters.

 Ab 2014 Orchesterchef in Köln: Wayne Marshall.

Ab 2014 Orchesterchef in Köln: Wayne Marshall.

Foto: PROMO

Ein Clou, dass man den für seine Lässigkeit wie sein musikalisches Know-How bekannten Dirigenten, Organisten und Pianisten gewinnen konnte. Der 52-Jährige kam bei den vorwiegend jungen Leuten in der Philharmonie gut an. Im Konzert "Symphonic Selections" war wieder alles auf Multimedia und Kurzweiligkeit getrimmt. Zwei Leinwände fingen das mit mehreren kleinen Cams verkabelte Orchester aus ungewöhnlichen Perspektiven ein.

Mit dem Quintett "Spark" war außerdem ein Ensemble am Start, das mit verstärkten Instrumenten und der aparten Besetzung aus zwei quicklebendigen Blockflöten, Violine, Cello und Klavier überrascht und als Höhepunkt das "Concerto for Spark an Orchestra" nach Musik des Nintendo-Games "The Legend of Zelda: The Wind Waker" präsentierte.

Die aufwendigen Scores, mit denen Computerspiele mittlerweile bedacht werden, haben längst Hollywood-Format erreicht. Sie wirken wie ein Querschnitt durch die Musikdatenbank, auf der sich Strawinsky, Holst, Copland und Debussy mit Ligeti verknüpfen. Federführend sind Japaner wie Kenji Yamamoto und Minako Hamano mit ihrem avantgardistisch-bunten Soundtrack zum SF-Game "Super Metroid".

Akustisch auch dabei der Guru der Computermusik: Nobuo Uematsu. Er gab der Rollenspielserie "Final Fantasie" ein klingendes Gewand. Nicht zuletzt führte die von einer Windmaschine belebte "Galactic Suite" aus "Super Mario Galaxy" (2007) zu ekstatischen Jubel beim Publikum.

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