Initiative Kultur: "Wir suchen den offenen Diskurs"

Die neue Initiative Kultur in Bonn veranstaltet am Montag die "1. Bonner Kultur-Konferenz". Zu den Punkten, die auf der Tagesordnung am Montag stehen, gehören Fragen wie: "Was fehlt der Kultur in Bonn?", "Wie weit sind die Einwohner aus 180 Nationen berücksichtigt?", "Geht es nur um Beethoven und ist dieser mehr als eine Marke für die Stadt?" und "Wie vernetzen wir das Kulturangebot in der Region?"

Bonn. Was wollen wir, welche Kultur will Bonn?" Der Verleger Thomas Grundmann, der gemeinsam mit Rolf Bolwin vom Deutschen Bühnenverein und Gerhard Pfennig, Geschäftsführer der in Bonn sitzenden Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst, die "Initiative Kultur in Bonn" gegründet hat, stellt diese lapidar klingende und doch essenzielle Frage an die Spitze eines langen Katalogs.

"Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir als Bürger mehr als vorher unsere kulturelle Zukunft gestalten müssen", sagt er und nennt auch das Prozedere: "Wir wollen nicht - wie beim Festspielhaus - hinter verschlossenen Türen verhandeln, sondern suchen den offenen Diskurs." Wie das zu verstehen ist, wird sich am kommenden Montag in der Bonner Oper zeigen.

Die Initiative, zu der auch Stephan Althoff (Telekom), Stephan Berg (Kunstmuseum Bonn), der ehemalige Bonner Stadtbaurat Sigurd Trommer, der Ex-Kulturdezernent Jochem von Uslar sowie der Generalintendant Klaus Weise gehören, lädt zur "1. Bonner Kultur-Konferenz".

Service Die "1. Bonner Kultur-Konferenz" findet in der Oper Bonn, am Montag, 27. Juni, um 18.30 Uhr statt.

Anmeldungen unter: service@bouvier-verlag.de, Fax (0 228) 39 18 221Die Gruppierung, die sich ausdrücklich nicht in der Tradition des von Karin Hempel-Soos geprägten und nach ihrem Tod faktisch aufgelösten Bonner Kulturrates sieht, will bei der Konferenz ein umfangreiches Thesenpapier zur Diskussion stellen. Ziel ist, eine Debatte über den neuen Status und die Perspektiven der Stadt Bonn zu eröffnen - auch im Hinblick auf den herrschenden Spardruck.

Zu den Punkten, die auf der Tagesordnung am Montag stehen, gehören Fragen wie: "Was fehlt der Kultur in Bonn?", "Wie weit sind die Einwohner aus 180 Nationen berücksichtigt?", "Geht es nur um Beethoven und ist dieser mehr als eine Marke für die Stadt?" und "Wie vernetzen wir das Kulturangebot in der Region?"

Der Strukturwandel Bonns von der Residenzstadt über die Regierungsstadt bis zur modernen IT-Stadt wird ebenso Thema der Diskussionen sein wie die möglichen Wege, in Bonn die Strukturen für bürgerliches Engagement zu schaffen und zu stärken. Grundmann will die Initiative auf eine möglichst breite Basis stellen: "Nicht nur Kulturleute, auch die Wirtschaft und besonders die Wissenschaft sollen dabei sein."

Dass das Thema auf breites Interesse stößt, dokumentieren die vielen Zusagen für die Veranstaltung. Die Universität wird ebenso vertreten sein wie die Bonner Politik, und etliche kulturelle Institutionen der Stadt Bonn haben ebenfalls ihre Teilnahme an der ersten Bonner Kultur-Konferenz zugesagt.

Ziel der Initiative ist eine Art Konzept für die nächsten Jahre in der Diskussion zu entwickeln. Grundmann kennt die Initiative des Kulturdezernenten Martin Schumacher: "Er sagte, er brauche zwei Jahre für sein Kulturkonzept", erzählt Grundmann, "die haben wir aber nicht". Was Grundmann sich erhofft? Vielleicht kristallisiere sich nach vielen Diskussionen die "Idee von einer Kombination von Verschlankung und Eleganz mit einer jungen Farbe, einem anderen Ton heraus".

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