Internationaler Tag des Tanzes in der Brotfabrik

Choreographin Barbara Fuchs war schon vor der Vorstellung des Stücks "Kopffüßler" hoch zufrieden. "Wir haben die richtige Zielgruppe hier", sagte sie. Die Zielgruppe war höchstens sechs Jahre alt und lümmelte sich im Theatersaal der Brotfabrik auf ausgelegten Matten.

Internationaler Tag des Tanzes in der Brotfabrik
Foto: Max Malsch

Beuel. Choreographin Barbara Fuchs war schon vor der Vorstellung des Stücks "Kopffüßler" hoch zufrieden. "Wir haben die richtige Zielgruppe hier", sagte sie. Die Zielgruppe war höchstens sechs Jahre alt und lümmelte sich im Theatersaal der Brotfabrik auf ausgelegten Matten direkt vor der Bühne.

Zum internationalen Tag des Tanzes hatte Karel Vanek, Leiter der Kreativwerkstatt in der Brotfabrik, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, um die universale Sprache Tanz einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Barbara Fuchs' "Kopffüßler" waren dafür ein idealer Einstieg. Die Tänzerinnen Emily Welther und Odile Foehl setzten die Bewegungssprache von Kindern tänzerisch um.

Nur scheinbar unbeholfen entdeckten sie auf der Bühne unterschiedlichste Formen der Fortbewegung: robben, kriechen, rollen, rutschen. Begrenzt wurde die Tanzfläche zunächst von grünen und pinkfarbenen Knetkugeln. Im Verlauf der Vorstellung begannen die Tänzerinnen, die Objekte in das Stück mit einzubeziehen. Zum krönenden Abschluss forderten sie die zahlreich erschienenen Kinder auf, sich auf der Bühne selbst auszuprobieren.

Selig turnten sie umher und kneteten wild drauf los. Die musikalische Begleitung beschränkte sich anfangs auf Kleinkinderlaute, die Barbara Fuchs zu großen Teilen live aus einem Synthesizer zauberte. Nach und nach kamen immer mehr rhythmische und harmonische Elemente hinzu.

Im zweiten Teil des Tanztages in der Brotfabrik stellten Tänzer aus Bonn und Umgebung ihre aktuellen Projekte vor. "Das ist das gesamte Spektrum", erklärte Karel Vanek. Die Teilnehmer bildeten das gesamte Spektrum des zeitgenössischen modernen Tanzes ab. Vanek selbst zeigte einen Ausschnitt seines aktuellen Stücks "Fearytale", das Angst als treibende Kraft für Bewegung oder Stillstand thematisierte.

In den letzten Jahren hat sich die Brotfabrik leise, still und heimlich zu einem Zentrum für Tanz entwickelt. Mehr als 200 Kinder und Jugendliche nutzen nach Angaben von Karel Vanek die Angebote der Kreativwerkstatt. Zum Tag des Tanzes entdeckte er viele unbekannte Gesichter unter den Besuchern. Weil viele Kinder in den Ferien weg sind, hatte er befürchtet, dass viele Plätze frei bleiben würden. "Aber es hat sich gelohnt", freute sich der "Artist in Residence".

Das Stück Kopffüßler ist am Freitag, 27. Mai, um 11 Uhr und Samstag, 28. Mai, um 15 Uhr im Theater im Ballsaal, Frongasse 9, in Endenich zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort