"Into the fields" Internationales Tanzfestival gastiert in Bonn

Bonn · Das Tanzfestival "Into The Fields" zeigt sein Programm im Theater im Ballsaal in Bonn sowie in der Brotfabrik in Beuel.

 Vox: In der neuen Produktion von David Hernandez geht es um die Stimmen und das Atmen der Tänzer.

Vox: In der neuen Produktion von David Hernandez geht es um die Stimmen und das Atmen der Tänzer.

Foto: Bart Grietens

Achtung, jetzt kommen zwei Verkleinerungsformen hintereinander: Das Maskottchen ist ein Häschen. Und etwas kleiner als sonst, aber umso feiner gestaltet sich auch das Programm des internationalen Tanzfestivals "Into The Fields", das vom 9. bis zum 23. März im Endenicher Theater im Ballsaal und in der Beueler Brotfabrik ausgerichtet wird. Diese beiden Kooperationspartner wollen sich gemeinsam mit ihrem Publikum auf eine "künstlerische Feldforschungsreise" begeben. Es handelt sich um die siebente Ausgabe des Tanzfestivals, das durch die Unterstützung der nordrhein-westfälischen Mittelzentrenförderung ermöglicht wird.

Richtiges Zuschauen will gelernt sein - zu diesem Schluss gelangt, wer den Titel der ersten Veranstaltung betrachtet: "Zuschauen-Training" mit Manolis Tsipos (Sonntag, 10. März, 14 bis 18 Uhr, Theater im Ballsaal, Anmeldung erforderlich).

Zuschauern wird also ein Workshop angeboten, der sich mit dem Wahrnehmen und Einschätzen von zeitgenössischem Tanz beschäftigt. Wie fließen Kommunikations- und Feedback-Konzepte in die heutige Kunstpraxis ein? Vertreter des Performing-Arts-Masterprogramms "DasArts" aus Amsterdam werden in Bonn ihre vielbeachtete Methode präsentieren. In jenem Format, das auf Erfahrungs- und Wissensaustausch basiert, sind die Zuschauer das Archiv. Wie und aus welcher Perspektive tauschen wir uns über das Gesehene aus? Und welchen Widerhall rufen wir mit unserer Meinung hervor?

Die vielfach ausgezeichnete Bonner Tanzkompagnie Cocoon-Dance feiert mit ihrem neuen Projekt "Dream City" beim Festival Premiere (Freitag, 15. März, 20 Uhr, Theater im Ballsaal). Das künstlerische Führungstandem aus Rafaele Giovanola (Regie) und Rainald Endraß (Choreografie) leitet die Produktion, die Kostüme hat Mathilde Grebot gestaltet. Sieben Profitänzer und Mitglieder der Junior Company Bonn sind auf dem Tanzboden zu erleben.

In "Dream City" sucht CocoonDance nach einer Struktur vielgestaltiger, gemeinsam anwesender Körper, nach einem komplexen Organismus, der höher entwickelt ist und in sich kommuniziert.

Die Künstler selbst drücken das so aus: "Die Choreographie macht eine körperliche Kommunikationsweise produktiv, die Inspiration aus nichtmenschlichen, organischen und instinktiven Prozessen schöpft." Das Besondere ist die Symbiose aus professionellen Tänzern, Kindern und Jugendlichen der Junior Company, Parcour-Künstlern und den Sound-Designs von DJ Franco Mento. Inspiriert wurde die Titelwahl "Dream City" durch einen Essay der britischen Schriftstellerin Zadie Smith.

Nach der Tanzsolo-Produktion "Mira 6_89°" von Regisseurin Julia Riera (Sonntag, 17. März, 20 Uhr, Brotfabrik) folgt am Mittwoch, 20. März (Theater im Ballsaal, 20 Uhr) die Deutschland-Premiere von "Late Night Show" der Kompanie Atelier 21220, ein Duett der beiden Tänzer Beáta Egyed und Gyula Cserepes. Es konzentriert sich ganz auf die Urinstinkte, die zum Ursprungsort des Tanzes führen.

Der international tätige, äußerst umtriebige David Hernandez hat seine künstlerischen Entdeckungen bereits mehrfach mit dem Bonner Publikum geteilt. Seine neueste Produktion "Vox" (Freitag und Samstag, 22./23. März, jeweils 20 Uhr, Theater im Ballsaal) erarbeitete er im Rahmen seiner Künstlerresidenz in der Beethovenstadt. In diesem Projekt gibt er zum ersten Mal der Stimme eine zentrale Rolle. Dazu hat Hernandez die Brüsseler Klangkünstlerin Zoe McPherson eingeladen, die mit Live-Aufnahmen der Stimmen und des Atmens der Tänzer experimentiert.

Info: Tanzfestival Into The Fields, Bonn, Theater im Ballsaal und Brotfabrik, 9. bis 23. März; www.into-the-fields.de; www.ga.de/tickets

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