Zwei Konzerte in der Region Interview mit US-Sängerin Anastacia

Bonn · Die Sängerin Anastacia befindet sich aktuell auf Europa-Tour. Im August kommt sie dann auch nach Mönchengladbach und Eschweiler, um ihre neuen Songs aus dem Album "Evolution" vorzustellen.

 Anastacia: Die Sängerin bei einem Konzert in der Alten Oper Frankfurt.

Anastacia: Die Sängerin bei einem Konzert in der Alten Oper Frankfurt.

Foto: dpa

Sie befindet sich auf Europa-Tour. Anastacia, das Stimmwunder aus Chicago, stellt die Songs aus dem Album "Evolution" im August auch in Mönchengladbach und Eschweiler vor. Sie will demonstrieren, dass sie sich weiterentwickelt hat. Und auch musikalisch am Ball bleibt. Schon zweimal bekam die Sängerin die Diagnose Brustkrebs, aber ihren Humor hat sie nicht verloren. Auch zum Interview erscheint sie gut gelaunt. Mit Anastacia sprach GA-Autor Olaf Neumann in Berlin.

GA: Anastacia, Sie wirken auf uns wie ein gut gelaunter Popstar. Wen sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen?

Anastacia: (lacht) Das hängt davon ab, ob ich geschminkt bin oder nicht. Mit Make-up sehe ich aus wie ein Popstar.

GA: Und ohne Make-up?

Anastacia: Genauso normal wieder jeder andere Mensch. Ich gehe überall ohne Bodyguards hin. Natürlich gibt es auch Situationen, in denen ich aus Sicherheitsgründen nicht auf sie verzichten kann.

GA: Manchmal verkleiden Sie sich auch - wie unlängst bei der schwedischen Castingshow "Idol", wo Sie sich eingeschleust haben. Was war ihr Plan?

Anastacia: Ich wollte die Jury nicht merken lassen, dass ich Anastacia bin, und habe mich zurechtgemacht wie jemand, der gerade eine Bank ausgeraubt hat.

GA: Und wie sind Sie mit dem Urteil der Jury umgegangen?

Anastacia: Sie sagten: "Du bist extrem talentiert, klingst fast wie Anastacia, aber niemand kann so singen wie Anastacia. Du bist viel zu nervös. Es ist zu spät für dich." Als ich mich dann als Anastacia zu erkennen gab, waren sie ziemlich beschämt.

GA: Sie gelten Sie als Kämpfernatur. Sind Sie das?

Anastacia: Ich bin ein Boxer im Regen! Als ich das erste Mal die Diagnose Krebs bekam, dachte ich, ich müsste sterben. Mit der Zeit habe ich mich schlau gemacht. Als Person des öffentlichen Lebens verspüre ich die Verpflichtung, alle Frauen zu informieren. Aufmerksamkeit ist der Schlüssel im Kampf gegen den Krebs. In der eitlen Entertainmentbranche redet man jedoch nicht gern über solche düsteren Themen, man will einfach perfekt sein.

GA: Sie werden am 17. September 50. Wie gehen Sie damit um?

Anastacia: Ja! Dann bin ich ein halbes Jahrhundert alt. Je älter ich werde, desto mehr liebe ich das Leben.

GA: Die Musik auf "Evolution" verströmt viel Kraft. Hat Sie die Krankheit stärker gemacht?

Anastacia: Ich bin stärker geworden aus verschiedenen Gründen. Das hat etwas zu tun mit Lebenserfahrung, dem Wandel in der Musikindustrie, der gesellschaftlichen und weltpolitischen Entwicklung und meiner eigenen Gesundheit. All das hat mein Selbstbewusstsein gestärkt. Manche Menschen mit meinen Erfahrungen werden immer wütender oder frustrierter, aber man kann auch einen positiven Weg finden, damit umzugehen.

Info: Anastacia live, Eschweiler, Marktplatz-Open-Air, Sa 4. August, 20 Uhr; www.bonnticket.de / Mönchengladbach, Schloss Rheydt, So 26. August, 20.30 Uhr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort