Kölner Philharmonie Ivo Pogorelich spielt erste Klavierkonzert von Tschaikowsky

KÖLN · Man muss schon sehr lange suchen, wenn man einen Pianisten finden will, der die Klaviersonaten des Italieners Domenico Scarlatti mit solch feiner Eleganz und so viel Herz spielt wie Ivo Pogorelich.

 Seine Karriere begann mit einem Eklat: Der Pianist Ivo Pogorelich hat bis heute viele Bewunderer und Kritiker.

Seine Karriere begann mit einem Eklat: Der Pianist Ivo Pogorelich hat bis heute viele Bewunderer und Kritiker.

Foto: Promo

Doch nach Köln kommt der 1958 in Belgrad geborene Musiker am kommenden Montag mit Musik ganz anderen Kalibers: Auf dem Programm steht das erste Klavierkonzert in b-Moll von Peter Tschaikowsky, das wohl berühmteste Schlachtross des Konzertrepertoires.

Pogorelich ist Virtuose und Feingeist. Und er polarisiert. Kritiker halten sein Klavierspiel für ebenso manieriert wie sein exzentrisches Auftreten, Fans hingegen bewundern seine Interpretationen rückhaltlos, lieben seine Versionen von Ravels "Gaspard de la Nuit". Schon der 22-jährige spaltete die Jury des Chopin-Wettbewerbs 1980 in Warschau in zwei Lager, so dass man ihn nicht ins Finale ließ. Martha Argerich, damals Jury-Mitglied, begehrte gegen diese Entscheidung auf und verließ mit den Worten "Er ist ein Genie!" die Veranstaltung.

Seine Frau und Klavierlehrerin Aliza Kezeradze hatte Pogorelich künstlerisch völlig neue Wege eröffnet, die er nun selbstbewusst voranschreiten wollte.

Tatsächlich gelang ihm nach dem Eklat beim Chopin-Wettbewerb eine rasante internationale Karriere. Die wichtigsten Festivals, die bedeutendsten Säle und berühmtesten Orchester rissen sich förmlich um das junge Genie. Nach dem frühen Tod seiner Frau 1996 zog er sich für eine Weile in die Einsamkeit der Schweizer Berge zurück. Doch seit einigen Jahren ist er wieder da - fulminant wie eh.

Am Montag begleitet ihn übrigens das BBC Philharmonic Orchestra unter Juanjo Mena. Nach dem Klavierkonzert spielen sie noch Bruckners sechste Sinfonie.

Konzert am Montag, 17. März, 20 Uhr, in der Kölner Philharmonie. Karten in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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