Kölner Philharmonie zeigt Gürzenich-Orchester Jahresausklang mit Zauberlehrling Harry Potter

Köln · Kölner Silvesterkonzerte haben Tradition; vor Jahren traten in der Lanxessarena die beiden großen städtischen Klangkörper, das WDR-Sinfonieorchester und Gürzenich-Orchester, sogar gemeinsam auf.

Inzwischen ist in der Philharmonie das Gürzenich-Orchester musikalisch alleine verantwortlich. Auch dem Auge wurde zum Jahreswechsel einiges geboten. Den atmosphärischen Lichtspielereien wie auch den Mitmach-Aktivitäten des Zauberkünstlers André Desery eignete Event-Charakter.

Am Abend zuvor hatten im Opernhaus viele Gürzenich-Musiker die Premiere von Cole Porters Musical "Kiss me, Kate" mitbestritten. Lag es auch daran, dass unter dem engagierten Markus Stenz die Filmmusiken aus "Herr der Ringe" und "Harry Potter und der Stein der Weisen" so süffig und sicher im Sound klangen?

Alles im engeren Sinne "Klassische" wurde freilich eher vage umgesetzt, war vielleicht nicht ausreichend geprobt.

Mozarts "Zauberflöten"-Ouvertüre entfachte dramatisches Feuer nur bedingt, dem "Zauberlehrling" von Paul Dukas fehlte prickelndes Irrlichtern, bei Georges Bizets "Kinderspielen" gab es Defizite an Präzision und klanglichem Charme.

Markus Stenz lächelte dennoch entwaffnend, seine Gute-Laune-Mentalität wirkte aufs Neue ansteckend.

Das Programm führte in die Welt der Geister und Magier, eine mythisch-mystische Zauberwelt, die man am Ende eines Jahres nur allzu gerne beschwört. Das ziemlich lange Konzert, zeitversetzt in WDR 3 übertragen, machte - ungeachtet seiner Unebenheiten - viel Freude.

Die nicht mitwirkenden Gürzenich-Musiker saßen zu dieser Zeit auf der Orchester-Showtreppe im Opernhaus, um neuerlich mit Porters Melodien für Feuerwerks-Stimmung zu sorgen.

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