Japanische Formation "Kazehana" gastiert im Siegburger Stadtmuseum

"Schneeflocken, die im Sonnenschein tanzen"

Japanische Formation "Kazehana" gastiert im Siegburger Stadtmuseum
Foto: Ingo Eisner

Siegburg. Traditionelle japanische Musik bot am Freitagabend die Gruppe "Kazehana", zu deutsch "Schneeflocken, die im Sonnenschein tanzen", dem Publikum im Stadtmuseum. Die Musiker um Shaolin-Mönch Shiku Yano begeisterten das Publikum vor allem mit leiseren Tönen.

Die meditativen Klänge entführten die Zuhörer musikalisch in das Land der aufgehenden Sonne. Bereits mehrfach gastierte der 1949 im japanischen Kobe geborene Zen-Mönch Shiku Yano auf Einladung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Siegburg in der Kreisstadt. Am Freitagabend waren es besonders die Melodien Shiku Yanos, die das Publikum begeisterten. Wunderschöne Melodien entlockte der Mönch seiner Shakuhachi, einer japanischen Bambusflöte.

Aber auch die beiden Damen Satsuki Usawara und Kijoko Harada an den beiden Kotos (zitterähnliche Saiteninstrumente) und der zweite Mann des gemischten Quartetts, Tetsuro Ushimaru, an der Shamisen (banjoähnliches Saiteninstrument) trugen reichlich zu den meditativen Klängen bei. "Kazehana", die während ihrer Europa-Tournee in Siegburg Station machten, pflegen vor allem die traditionelle Musik Japans. Sie begannen ihr Konzert mit "Sakura Fantasy". Das sogenannte Kirschblütenlied gehört zu den bekanntesten Liedern Japans.

Zahlreiche japanische Komponisten ließen sich bereits von diesem Lied inspirieren. "Kazehane" präsentierte die neueste Version des Instrumentalstückes. Überhaupt standen lange, ausufernde Instrumentalstücke im Mittelpunkt des Konzertes. Ob "Shingetsu-cho", die Melodie des Halbmondes, bei der Shiku Yano auf seiner Bambus-Flöte brillierte oder "Jonkara", ein Volkslied aus der nordjapanischen Region Tsugaru, bei dem die Saiteninstrumente im Vordergrund standen - all diese Stücke erinnerten an die ruhigen, fließenden Klänge, die meist japanische Filme musikalisch untermalen.

Allein die Titel, wie "Yume" (Traum) oder "Hi no tori" (Feuervogel), unterstrichen die Poesie und das Meditative des Konzertes. Das Quartett schaffte es fast zwei Stunden lang, auf traditionellen Instrumenten das Publikum mit den Klangfarben der japanischen Musik-Kultur zu erfreuen. Am Ende des Konzertes quittierten die Zuhörer diesen Ohrenschmaus mit reichlich Applaus. Nun stehen noch Konzerte in Düsseldorf, Frankfurt und in Skandinavien an.

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