Sommerfestival bis zum 23. August Jazz und Pop im Biergarten der Rheinaue

BONN · Im Biergarten der Rheinaue ist am 26. Juni das 18. Sommerfestival gestartet. Bis zum 23. August präsentieren sich 50 Bands und Künstler bei freiem Eintritt.

Früh übt sich: Junger Besucher beim Konzert der Tom Brown Band im Biergarten der Rheinaue

Früh übt sich: Junger Besucher beim Konzert der Tom Brown Band im Biergarten der Rheinaue

Foto: Volker Lannert

Sechs Wochen, 50 kostenlose Konzerte: Das Sommerfestival im Parkrestaurant Rheinaue ist inzwischen aus dem Bonner Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Bis zu 1500 Gäste kommen - pro Konzert! Sie genießen Soul, Pop, Salsa, Rock und Blues im Biergarten von Dirk Dötsch, der mit der bunten Mischung sichtlich zufrieden ist. "Wir haben ein vielseitiges Programm, da ist für jeden etwas dabei", wirbt er.

Allerdings ist Dötsch auch darauf angewiesen, dass die Leute in Scharen kommen und das "belebende" Festival sich finanziell trägt, um etwa die schwächeren Wintermonate zu kompensieren.

Das erklärt auch den hohen Anteil an Coverbands, die das Programm dominieren. "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder festgestellt, dass die Leute eher kommen, wenn die Musik einer bestimmten Super-Band gespielt wird oder wenn zumindest der Stil einheitlich ist."

Tribute-Bands in großer Zahl

Also Tribute-Bands: Queen, BAP, Kinks, Beatles, Smokie, Rolling Stones, Eric Clapton, Bruce Springsteen, sogar vor Udo Jürgens zieht eine Formation den Hut.

"Bei manchen Bands reißt das Publikum uns fast die Bude ab", sagt Organisator Walter Schnabel, der seit Anbeginn an sowohl das Festival als auch die parallel stattfindende Freitags-Jazz-Reihe leitet.

Und der Erfolg gibt dem Konzept recht. "Natürlich gab es dafür auch immer wieder kritische Stimmen, aber wir müssen eben auch wirtschaftlich denken", betont Dötsch. "Außerdem sind gerade die Coverbands aus der Region so unglaublich gut, da greifen wir natürlich zu." "Die Messlatte liegt aber auch unglaublich hoch", fügt Schnabel hinzu. "Und wir bieten schließlich auch normalen Gruppen ein Podium."

Zum Auftakt haben sich Dötsch und Schnabel etwas ganz Besonderes einfallen lassen: "Nachdem wir im vergangenen Jahr Kassala bei uns hatten, starten wir diesmal am 26. Juni mit den Klüngelköpp.

Ich bin sehr froh, dass wir diese Band haben gewinnen können", sagt der Restaurantinhaber, der gleichzeitig dem WM-Trubel Rechnung trägt, indem er die Spiele mit deutscher Beteiligung live überträgt.

Möglichst konform mit WM

"Sonst haben wir uns da ja immer bewusst herausgehalten und auf die anderen Public-Viewing-Möglichkeiten verwiesen, aber in diesem Jahr war uns das zu heikel, weil es sehr viele Terminkollisionen gegeben hätte." Dennoch sollen die Konzerte möglichst pünktlich um 19.30 Uhr beginnen - spätestens nach der Vorrunde könnte dies allerdings schwierig werden.

"Das kriegen wir alles hin", bekräftigt allerdings Schnabel, "die Bands sind eigentlich allesamt pflegeleicht und flexibel."

Während 2013 vor allem der Kunst!Rasen mit Beschwerden von Bürgern zu kämpfen hatte, die sich an der Lautstärke der veranstalteten Konzerte störten, scheint das Problem am Parkrestaurant weitgehend vorbeigezogen zu sein.

"Natürlich hatten auch wir Anrufe, die wir auch sehr ernst genommen haben. Aber auch wenn wir Rockbands bei uns im Biergarten haben, versuchen wir immer so leise zu bleiben, dass man sich prinzipiell in der letzten Reihe noch unterhalten kann.

Bislang haben wir da immer einen guten Mittelweg gefunden - und viele Anwohner haben inzwischen ohnehin meine Handynummer, wenn die also was mitkriegen, können die sich melden", erzählt Dötsch, der grundsätzlich den Kunst!Rasen mit seinen großen Konzerten für eine Bereicherung hält.

"Wir brauchen einen Veranstaltungsort in Bonn", plädiert der Gastronom, der unter anderem auch für die Flohmärkte in der Rheinaue, die Bierbörse und Bonn Olé verantwortlich ist.

Rheinaue: Naherholung und Kultur

"Aber gleichzeitig sehe ich die Rheinaue auch als Naherholungsgebiet. Daher achte ich zum Beispiel darauf, dass die Musik, die bei uns läuft, parkverträglich ist." Wobei er sich offen für beinahe alles zeigt. "Ich würde mich sogar an einen Tag mit etwas dezenterer elektronischer Musik wagen", sagt er. Ausprobieren kann man es ja mal.

Längst nicht alle Stilrichtungen kommen bei Dötsch und dem Publikum aber gleich gut an. "Wir hatten zum Beispiel mal Reggae im Programm, aber da hatten wir das Problem, dass viele Gäste selbst Getränke mitgebracht hatten und irgendwann auch ein süßlicher Geruch über das Gelände wehte.

Dafür funktioniert lateinamerikanische Musik ganz hervorragend: An diesen Abenden gehen immer besonders viele Cocktails und Wein raus, die Leute sind entspannt, tanzen sogar manchmal."

Und bei Rockmusik? "Da kommen vor allem Männer, die oft schon mit dieser Musik groß geworden sind und noch einmal in alten Zeiten schwelgen wollen. Dann steht auch schon einmal eine Harley vor der Tür. Und im Biergarten wird entsprechend gefeiert." Was in diesem Jahr, davon geht Dötsch aus, ohnehin bei allen Konzerten der Fall sein dürfte.

18. Sommerfestival in der Rheinaue - Auszüge aus dem Programm

  • 26. Juni: Loss mer singe mit Klüngelköpp
  • 28. Juni: Lindstärke 10 Tribute to Udo Lindenberg
  • 30. Juni: Reggatta de Blanc Tribute to The Police
  • 1. Juli: Soul 2 Stay
  • 2. Juli: La Noticia
  • 3. Juli: The New Lewis Tribute to Huey Lewis
  • 5. Juli: Heart & Soul Tribute to the Blues Brothers
  • 7. Juli: The Candidates
  • 8. Juli: Supernatural - Tribute to Carlos Santana
  • 9. Juli: Tribute to Joe - The Joe Cocker Tribute Band
  • 10. Juli: The Boogie Wonder Stars
  • 12. Juli: The Journeymen - Tribute to Eric Clapton
  • 14. Juli: Krüger Rockt!
  • 15. Juli: Hop Stop Banda
  • 16. Juli: Bosstime - Tribute to Bruce Springsteen
  • 17. Juli: Texas Heat feat. Just Cash
  • 21. Juli: Vola Via
  • 22. Juli: Sonoc de las Tunas
  • 23. Juli: Blow Up
  • 24. Juli: Jörg Hegemann Boogie Trio
  • 28. Juli: Sixties United
  • 29. Juli: Eagles Reloaded Tribute to The Eagles
  • 30. Juli: Central Park Band Tribute to Simon & Garfunkel
  • 31. Juli: Sticky Fingers Tribute to The Rolling Stones
  • 2. August: Sissi A.
  • 4. August: Tom T. Marshall & Country Moon
  • 5. August: Sir Williams
  • 6. August: Dancing Sound
  • 7. August: Lucy Tribute to The Beatles
  • 9. August: Sunny Skies
  • 11. August: C.C. Smokie
  • 12. August: B.B. & The Blues Shacks
  • 13. August: Udo & Jürgens Revival Band
  • 14. August: Le Clou
  • 16. August: Handmade
  • 18. August: Mr. Pleasant Tribute The Kinks
  • 19. August: Los 4 del Son
  • 20. August: Ganz & Gar - Tribute to Marius Müller Westernhagen
  • 21. August: Mayqueen
  • 23. August: MAM - Tribute to BAP

Weitere Infos

Das komplette Programm der Reihen Sommerfestival und Jazz im Biergarten gibt es auf www.rheinaue.de.

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