Selbstversuch in TV-Sendung "Jenke-Experiment" probt Rauchstopp nach 37 Jahren

Köln · Jenke von Wilmsdorff ist gewohnt, an seine Grenzen zu gehen. Diesmal will er packen, was er schon oft versucht, aber noch nie geschafft hat: aufhören zu rauchen. Und dafür fährt er sogar an den Amazonas.

 In der Türkei trifft Jenke (l.) auf den Mann mit der eisernen Maske. Ibrahim Yücel aus Küthaya soll sich einen Nichtraucher-Käfig für den Kopf konstruiert haben, um sich von seiner 26-jährigen Nikotin-Sucht endgültig zu befreien.

In der Türkei trifft Jenke (l.) auf den Mann mit der eisernen Maske. Ibrahim Yücel aus Küthaya soll sich einen Nichtraucher-Käfig für den Kopf konstruiert haben, um sich von seiner 26-jährigen Nikotin-Sucht endgültig zu befreien.

Foto: MG RTL D

Für Jenke von Wilmsdorff sind Drogen mit Suchtpotenzial nichts Neues. Der 52-jährige Fernsehjournalist hat schon so einiges geraucht und eingeworfen, um vor der Kamera auszuprobieren, wie sich das anfühlt und was es mit einem macht. Manchmal ging es ihm dann ziemlich dreckig. Die „Jenke-Experimente“ auf RTL leben davon, dass der Reporter an Grenzen geht. Das gilt auch für seinen jüngsten Selbstversuch, wobei der Ansatz diesmal in gewisser Weise sogar noch radikaler ist: Jenke von Wilmsdorff, nach eigenen Angaben nikotinabhängig, seit er Teenager ist, will das Rauchen aufgeben - und sich dabei zusehen lassen.

RTL zeigt „Das Jenke-Experiment: Ich gegen mich - Der Kampf gegen meine Sucht“ am Montag, 8. Oktober, um 20.15 Uhr. „Seit 37 Jahren rauche ich, geschätzte hundertmal habe ich versucht, damit aufzuhören. Bis heute ist es mir nicht gelungen, den Nikotin-Dämon in mir zu bezwingen“, sagt der Reporter. „Leider erleben das die meisten Raucher ebenfalls, sie wollen aufhören, schaffen es aber nicht.“

Und wie soll das nun gehen? Wie üblich macht sich der Fernsehjournalist für seine 90-minütige Reportage schlau und hört sich um. Er spricht mit Medizinern, Psychologen und Experten ganz unterschiedlicher Couleur, pilgert auf dem Jakobsweg oder reist in den Amazonas-Regenwald nach Ecuador.

Dort trifft er einen Schamanen und Heiler, der zum Suchtentzug die halluzinogene Droge Ayahuasca einsetzt. Die Visionen, die sie auslöst, sollen helfen, die eigene Sucht zu überwinden. Der Journalist spricht aber auch mit Menschen, die das für Humbug halten, wie der Suchtexperte Stefan Frädrich, der überzeugt ist, dass sich Nikotinsucht nur im Kopf bekämpfen lässt.

Nicht überzeugend findet von Wilmsdorff die Methode kalter Entzug. Auch nicht in der verschärften Variante, bei der ein Drahtkorb um den Kopf Raucher von der Zigarette trennen soll. „Ich bin mit diesem „Zigaretten-Käfig“ durch Berlin gelaufen und habe ziemlich schnell festgestellt, dass diese absurde Methode der Nikotinentwöhnung für mich nichts ist“, lautet sein Fazit. „Bei mir persönlich verursachte der Käfig stattdessen ein gesteigertes Verlangen nach Zigaretten.“ Alles andere wäre aber vielleicht auch zu einfach gewesen.

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