Konzertzelt in der Rheinaue Jetzt steht auch der Kunst!Palast

BONN · Die Männer mit den verschwitzten Oberkörpern haben keinen Blick übrig für den Rhein oder die interessierten Spaziergänger in der Gronau. Sie haben keine Zeit für einen kleinen Plausch, denn bis heute, Donnerstag, muss der Kunst!Palast stehen.

Rico Fenoglio erwartet ab 18 Uhr rund 3000 Gäste in dem riesigen Zelt, das am Südende des Kunst!Rasens am Rande der Rheinaue aufgebaut wird. Einer der Arbeiter nickt rüber zu einem schwarzen Lieferwagen. "Da drüben ist der Chef", sagt er und jagt weitere Schrauben in die Holzplatte.

"Der Chef" ist Burkhard Sickelmann, und man hört an seiner Aussprache gleich, woher er stammt. "Aus dem Ruhrgebiet", sagt er, grinst und schiebt die Lesebrille hoch. Sickelmann hat sich auf Eventzelte spezialisiert. Er stellt sie europaweit auf. Das größte Zelt Europas misst 8000 Quadratmeter, und das lässt er gerade in Hartheim am Rhein aufbauen. Dagegen ist der Kunst!Palast mit seinen 1831 Quadratmetern ja fast eine Gartenlaube.

Und doch: 524 schwere Platten müssen seine Männer auf den Latten verschrauben, die das unregelmäßige Gelände angleichen müssen. Die vier Masten sind 1,80 Meter tief im Boden verankert, und zuvor mussten die Männer schön ausmessen, wo Bonns Hauptwasserleitung und wo die Gasleitungen im Boden entlanglaufen.

An den Masten wurde das Zeltdach hochgefahren, an den Seiten stützen es 104 Rondellstangen. Angenehm kühl ist es unter dem Dach. Wie kommt's? "Das ist spezieller PVC, sogenannte Opac-Plane, die in drei Schichten zusammengeschweißt ist und kein Sonnenlicht durchlässt", erklärt Sickelmann.

Veranstalter Martin J. Nötzel schreitet die noch imaginäre Bühne ab. "Bis hier muss sie gehen, die Zuschauer, die dort sitzen..." Er zeigt zum Rand des Zelts. "... müssen Helge Schneider auch gut sehen können." Der Techniker nickt. Die Bühne wird zwar erst nach der After Job Party aufgebaut, aber die Leitungen für die Technik werden schon verlegt. Nötzels Partner Ernst-Ludwig Hartz sitzt derweil im Containerbüro und verhandelt wieder mit einem Manager, der irgendwelche Sonderausstattungen für seinen Künstler haben will.

Am Rheinufer sitzen derweil einige beim Picknick. "Wenn wir große Konzerte haben, wie etwa neulich bei Santana, dann ist die Wiese voller Leute", so Hartz. "Dann müssen wir den Radweg sperren - aus Sicherheitsgründen. Aber nur bei Großveranstaltungen, sonst nicht", betont er.

Das wird heute, Donnerstag, wohl nicht der Fall sein, denn was ist schon eine Party, wenn man nur als Zaungast teilnimmt? Rico Fenoglio ist jedenfalls gespannt: "Wir machen unsere Partys immer gerne an außergewöhnlichen Orten wie diesem", sagt er. Die Musik kommt heute übrigens von DJ Marcus Stabel und Robalhino.

Das Programm

  • Donnerstag, 18. Juli, 18 Uhr: After Job Party
  • Dienstag, 23. Juli, 19 Uhr: Beth Hart & Band
  • Donnerstag, 25. Juli, 19 Uhr: La Brass Banda
  • Samstag, 27. Juli, 16 Uhr: Bonnbeats Lexy & K-Paul, Moonbootica, Amine Edgde & Dance, Björn Grimm, Max Cherry
  • Freitag, 2. August, 19 Uhr: Madsen
  • Samstag, 3. August, 19 Uhr: Frau Jahnke hat eingeladen
  • Sonntag, 4. August, 19 Uhr: Helge Schneider
  • Freitag, 9. August, 19 Uhr: Bosse
  • Samstag, 10. August, 19 Uhr: Sophie Hunger + Eva & Manu
  • Sonntag, 11. August, ab 17 Uhr: Scandinavian Music Festival mit Iiro Rantala und Nils Landgren
  • Mittwoch, 14. August, 19 Uhr: Calexico + Depedro
  • Freitag, 16. August, 19 Uhr: Kaya Yanar
  • Samstag, 17. August, 11 und 15 Uhr: Das Junge Theater präsentiert "Der kleine Drache Kokosnuss"
  • Sonntag, 18. August, 19 Uhr: Heino
  • Montag, 19. August, 19 Uhr: The B-52's + Klimmstein
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