Pantheon Casino Jochen Rausch hat seinen Roman "Krieg" vorgestellt

BONN · "Krieg"? Jochen Rausch hat lange darüber nachgedacht, ob er seinen Roman tatsächlich so nennen soll. Darüber, dass der Titel wohl nicht unbedingt die Auflage steigern wird, aber dass dies für manchen nicht das einzige Kriterium beim Schreiben ist.

Aber für die Geschichte, die er erzählen wollte und die Art und Weise, wie er das tut, war Krieg letztlich die einzig treffende Überschrift. Präzise, wie Rausch seinen Stil gegenüber den Zuhörern im Pantheon selbst charakterisiert. Man kann auch eindringlich dazu sagen, auf den Punkt und mitunter in seiner Direktheit kaum zu ertragen.

So wie die Szene, in der einem Elternpaar die Nachricht vom Tode ihres Sohnes in Afghanistan überbracht wird. Dass sich so einer Situation der Blick auf "Nichtigkeiten" wie eine halb geleerte Schüssel mit Erdnüssen richtet und sich vergeblich daran festzuhalten versucht, wurde selten so intensiv beschrieben. Auch das ist Poesie.

"Krieg" handelt von einem Mann um die Fünfzig, der scheinbar alles verloren hat - bis auf einen Hund, den er nicht mag - und sich in die Einsamkeit der Berge zurückzieht. Dort wird er von einem unbekannten Gegner in einen gnadenlosen Kleinkrieg verwickelt. Bis zum radikalen Ende, "aber nicht ohne Hoffnungsschimmer".

Rausch arbeitete für Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Seit 2000 ist er Programmchef von "1Live" und stellvertretender Hörfunkdirektor des WDR: "In dem Beruf lernen Sie präzise zu sein." Womöglich merke man das auch seinen Büchern an. Das ist so und es ist eine uneingeschränkte Empfehlung

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