Gute Laune mit Mozart Jörg Widmann mit Trio im Beethoven-Haus

Bonn · Nicht gemütlich zurückgelehnt, nein gespannt auf der Sitzkante hockend, so verbrachte man das 4. städtische Kammerkonzert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses, den Jörg Widmann, Klarinette, Antoine Tamestit, Viola, und Francesco Piemontesi, Klavier, gestalteten.

Er begann mit den Acht Stücken op. 83 von Max Bruch für diese Besetzung. Die klangliche Balance zwischen Klarinette und Viola ließen Widmann und Tamestit in vielen fein abschattierten Tönungen aufleuchten. Francesco Piemontesi sorgte als feinfühliger dritter Partner dafür, dass jedes der acht Stücke des 45-minütigen Zyklus ein musikalischer Hochgenuss war.

Mit der Hommage a Robert Schumann von György Kurtág folgte sogleich ein scharfer Kontrast. Auch hier leistete das Trio Außerordentliches.

Nach der Pause produzierte sich jeder Musiker des Trios zunächst solistisch: Widmann mit seinem eigenen op. 1, der höllisch schweren, viele Genres aber ebenso tiefsinnig wie humorvoll zitierenden "Fantasie"; Piemontesi mit Mozarts d-Moll Fantasie (KV 397) und schließlich Tamestit mit Kurtág. Drei Sätze aus dessen Zyklus "Sings, Games and Messages" interpretierte er mit einer herzerfrischenden Virtuosität und viel Spielwitz.

Zum Schluss gab es mit Mozarts Kegelstatt-Trio (KV 498) wieder pure Gute-Laune-Musik. Entsprechend munter wurde es gespielt.

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