Premiere an der Bonner Oper Jubel für Franckensteins „Li-Tai-Pe“

Bonn · Mit der kriegsbedingten Schließung der Theater im Jahre 1944 verschwand das einstige Erfolgsstück „Li-Tai-Pe“ des Komponisten Clemens von Franckenstein von der Bildfläche. Die Bonner Oper hat das nun wieder auf die Bühne gebracht. Warum das Premierenpublikum begeistert war.

 Ein Dichter in Erklärungsnot: Li-Tai-Pe (Mirko Roschkowski) weist vor dem Kaiser (Joachim Goltz, links) alle Vorwürfe zurück.

Ein Dichter in Erklärungsnot: Li-Tai-Pe (Mirko Roschkowski) weist vor dem Kaiser (Joachim Goltz, links) alle Vorwürfe zurück.

Foto: Thilo Beu

Vor etwas mehr als einem Jahrhundert hatte in Europa eine Welle der Begeisterung für die chinesische Kultur um sich gegriffen. Der Lyrikband „Die chinesische Flöte“ des Dichters Hans Bethge erlebte eine Traumauflage von mehr als 100 000 Exemplaren, sieben Gedichte daraus verwendete Gustav Mahler für sein „Lied von der Erde“; darunter auch welche des Dichters Li Bai, der auch unter dem Namen Li Tai Pe bekannt war. Bethge charakterisierte den um 700 nach Christus geborenen Dichter so: „Li Tai Pe war eine Natur, die auf Freiheit und Unruhe gestellt war, er war ein Abenteurer und Trinker.“