Tadellos – auch beim Weingelage Jubiläumskonzert des Bach-Chors Bonn in der Universitätsaula

Bonn · Gegründet 1949 vom damaligen Bonner Musikdirektor Gustav Classens, blickt der bis 2012 unter „Chor der Bonner Bachgemeinschaft“ und hernach als „Bach-Chor Bonn“ firmierende vokale Laien-Klangkörper auf sein 70-jähriges Bestehen zurück.

Nicht aber ein Werk seines Namenspatrons wurde zum Jubiläumskonzert in der Universitätsaula aufgeführt, sondern Joseph Haydns weltliches Oratorium „Die Jahreszeiten“ für Soli, Chor und Orchester, mit welchem Markus Mostert 2017 seinen Einstand als künstlerischer Leiter dieses Chors gegeben hat.

Zu Beginn überbrachte Bonns Oberbürgermeister Ashok Sriharan die Glückwünsche der Stadt und hob die herausragende Stellung des Bach-Chors innerhalb der hiesigen Chorlandschaft hervor.

Seine Uraufführung erlebte  das Landleben idyllisch verklärende Kantatenkonvolut im Jahre 1801. Ein Unwetter gibt es zu illustrieren, eine liebliche Liebeserklärung, eine Jagd oder sogar ein allgemeines Besäufnis. Bei aller bukolischen Naivität kommt aber auch dieses Werk nicht ohne eine Moral aus: „Uns leite Deine Hand, Gott! | Verleih uns Stärk’ und Mut: | dann siegen wir, dann gehen wir ein | In Deines Reiches Herrlichkeit. Amen!“

Kaum zu glauben, dass der Chor aus einer knappen Hundertschaft besteht, so filigran sind manche Stimmen geführt. Und selbst in handfestem Forte aller Beteiligten bleibt der Klang stets durchsichtig. Die Einsätze kommen punktgenau, Intonation wie Artikulation sind tadellos, selbst beim „chaotischen“ Weingelage. Einen Glücksgriff hatte man mit Jana Marie Gropp, Sopran, Lukas Schmidt, Tenor, und Thilo Dahlmann, Bassbariton, getan.

Für die Begleitung hatte man das Neue Rheinische Kammerorchester Köln gewinnen können. Das Publikum reagierte auf die stimmige Aufführung mit lang anhaltendem Applaus.

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