Unternehmer und Mäzen Jürgen Hall gestorben Wohltäter für die Bonner Kultur

Bonn · Dem Kunstmuseum schenkte Jürgen Hall ein Bild von August Macke und das Beethoven-Haus bedachte er mit einer großzügigen Spende: Nun ist der Unternehmer aus Mönchengladbach, der sich Bonn durch seine Schulzeit am Päda eng verbunden fühlte, nach langer Krankheit gestorben.

 Der Wohltäter: Jürgen Hall (rechts) 2011 mit Kunstmuseums-Chef Stephan Berg.

Der Wohltäter: Jürgen Hall (rechts) 2011 mit Kunstmuseums-Chef Stephan Berg.

Foto: Franz Fischer

„Ich habe mich in ‚Nadja’ verliebt“, begründete Jürgen Hall, einer der führenden Großhändler für Tabakwaren in Deutschland, vor einigen Jahren seine späte Berufung zum Kunstsammler. „Nadja“, das ist der Titel eines Frauenporträts des Künstlers Emil Nolde. Der damals 67-jährige Mönchengladbacher mit inniger Beziehung zu Bonn hatte das jahrzehntelang verschollene Gemälde kurz nach der Wiederentdeckung bei der Lektüre des „Spiegels“ entdeckt - und war elektrisiert. Als Noldes farbenprächtiges Bild 2007 beim Auktionshaus Ketterer in München angeboten wurde, bot er mit und erhielt für 2,15 Millionen Euro den Zuschlag. Zur Überraschung vieler stellte er es 2008 dem Bonner Kunstmuseum als Leihgabe zur Verfügung.